Die Aktien von Georg Fischer kosten am Donnerstag 64,50 Franken und somit 2,4 Prozent mehr als am Vorabend. Nach der Erholung vom durch die US-Zollankündigungen ausgelösten Kurssturz schwankt die Aktie seit Mitte Mai zwischen 61 und 66 Franken. Im Februar waren es noch 73 Franken. Damit beläuft sich das Minus auf Jahressicht auf 8,2 Prozent.

Ein Experte attestiert in einer Neuabdeckung nun gute Aussichten für den Industriekonzern. Oddo BHF hat die Coverage von Georg Fischer AG mit «Outperform» aufgenommen. Das Kursziel veranschlagt die Bank bei 78 Franken, das impliziert ein Aufwärtspotenzial von 24 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs. 

Nach Jahren selektiver Portfolioanpassungen und ausgelöst durch die Übernahme von Uponor habe das Unternehmen schliesslich im vierten Quartal 2024 die geplante Veräusserung des Bearbeitungsgeschäfts und die strategische Überprüfung des Gussteilgeschäfts bekanntgegeben, schreibt der Analyst. Dementsprechend werde erwartet, dass das Unternehmen bald zu einem reinen Anbieter von Wasser- und Durchflusslösungen wird.

Zur Erinnerung: Georg Fischer hatte im Oktober letzten Jahres angekündigt, sich künftig auf die Bereiche Wasser und andere Flüssigkeiten konzentrieren und die Divisionen Machining und Casting verkaufen zu wollen. Das künftige Geschäft ist aufgeteilt in die Divisionen Piping Systems, die Rohrleitungssysteme für den Transport von verschiedenen Flüssigkeiten herstellt, und Building Flow Solutions, die nach dem Kauf von Uponor neu gebildet wurde.

Dieser Umbruch wird mit lobenden Worten quittiert. Als Fazit betont der Oddo-Experte, dass die Struktur bei Georg Fischer angesichts der attraktiven Neuausrichtung durch eigene Anstrengungen ein verbessertes organisches Umsatzwachstumsprofil sowie eine grössere Umsatz- und Gewinnstabilität mit verbesserter Preisgestaltungsmacht in Krisenzeiten aufweise.

Mit seiner Einschätzung reiht sich der Experte in der optimistischeren Hälfte der Experten ein. Berenberg markiert die Höchstmarke mit 85 Franken, während Octavian mit 57 die Untergrenze bildet. Durchschnittlich resultiert ein fairer Wert von 74 Franken, und damit in etwa dem «Vor-Zoll-Niveau». Acht Analysten empfehlen die Titel zum Kauf, die restlichen beiden sind derzeit neutral eingestellt.

(cash)