Der Baustoffhersteller Holcim hat mit den vorgelegten Resultaten eher positiv überrascht, allerdings kommt es nach der starken Kursentwicklung seit der Abspaltung von Amrize wohl zu Gewinnmitnahmen.

Die Titel büssen nun 1,0 Prozent auf 67,36 Franken ein. Zum Start hatten die Titel mit Gewinnen von über 2 Prozent noch Kurs auf ihr bisheriges Jahreshoch von Anfang September bei 70,42 Franken genommen. Nach einem Jahresplus von über 50 Prozent wird die Luft aber zunehmend dünner. Der Gesamtmarkt SMI zeigt sich mit plus 0,13 Prozent dagegen leicht freundlich.

Analysten sind mit den Zahlen überwiegend zufrieden. Jefferies lobt insbesondere die Profitabilität von Holcim. Mit einem EBIT über dem Konsens habe der Konzern erneut bewiesen, bessere Margen als erwartet einzufahren, so die Analysten. Der Ausblick sei unterm Strich bestätigt worden, die Kommentare zu den einzelnen Divisionen hätten aber einen positiven Unterton.

Ähnlich klingt es bei Vontobel. Trotz anhaltend schwieriger Endmärkte hätten insbesondere Afrika, aber auch Europa in Lokalwährungen stark zugelegt und bei der Profitabilität sei nur Südamerika schwächer gewesen - allerdings aufgrund temporärer Effekte. Zudem habe die starke Entwicklung in Europa und AMEA dies mehr als ausgeglichen. Das EBIT-Wachstum könnte nach der Beschleunigung im dritten Quartal auf Jahressicht durchaus am oberen Ende der Spanne liegen.

Auch JPMorgan stellt den höher als erwartet ausgefallenen EBIT in den Vordergrund. Da der Ausblick bestätigt wurde, rechnen die Experten kaum mit Schätzungsänderungen. Sie bewerten Holcim derzeit mit «Overweight». Die ZKB rechnet zudem im Schlussquartal wegen der hohen Kostenbasis im Vorjahr mit einer stärkeren Gewinndynamik.

Holcim-Chef Miljan Gutovic bezeichnete derweil den Taucher in Lateinamerika als eine «Phase» und stellte für das Gesamtjahr eine EBIT-Marge in dieser Region von über 30 Prozent in Aussicht. Zudem erwartet er «substanzielle Aufträge» aus dem Infrastrukturprogramm in Deutschland.

(AWP)