Wie zu hören ist, lotet Holcim das Interesse für seine 63-Prozent-Kontrollmehrheit an der Ambuja Cements aus. Der Marktwert des börsenotierten Unternehmens aus Mumbai liegt umgerechnet bei rund 9 Milliarden Schweizer Franken (8,8 Milliarden Euro), damit wäre Holcims Anteil etwa 5,7 Milliarden Franken wert.

Die Überlegungen befinden sich in einem frühen Stadium, heisst es. Es ist auch möglich, dass keine Transaktion zustande kommt. Die Aktien von Ambuja haben in diesem Monat um mehr als 20 Prozent zugelegt, teilweise angeheizt durch Marktspekulationen über eine mögliche Übernahme. 

Holcim lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher von Ambuja war ausserhalb der üblichen Geschäftszeiten in Mumbai nicht umgehend zu erreichen.

Holcim trennt sich von Vermögenswerten, die nicht zum Kerngeschäft gezählt werden, um Schulden abzubauen und das Konzernportfolio durch neue Akquisitionen zu diversifizieren. Im September veräusserte das Unternehmen seine Brasiliensparte für rund 1 Milliarde Dollar. Auch das Geschäft in Simbabwe soll abgestossen werden.

Konzernchef Jan Jenisch setzt auf Geschäfte im Bausektor abseits der angestammten Zementproduktion. Im Dezember vereinbarte Holcim die Übernahme des amerikanischen Bedachungs-Spezialisten Malarkey Roofing Products. 2021 kaufte der Konzern das Unternehmen Firestone Building Products aus Indianapolis. 

Die 1983 gegründete Ambuja hat eine Produktionskapazität von 31 Millionen Tonnen Zement. Sie verfügt über sechs integrierte Produktionsstätten und acht Zementmühlen in Indien. Zu ihren Tochtergesellschaften gehört die ebenfalls börsennotierte ACC.

Morgan Stanley warnte im vergangenen Monat, die Geschäftsprognosen von Baumaterialkonzernen wie Holcim, HeidelbergCement und Buzzi Unicem stünden durch steigende Energiepreise unter Druck. 

(Bloomberg)