Mit einem Plus von gut 15 Prozent seit Januar ist die Aktie des Bauchemieherstellers Sika auf der diesjährigen SMI-Gewinnerliste weit vorne zu finden. Rechnet man den Dividendenabgang vom vergangenen Donnerstag auf, fällt die Kursbilanz sogar noch besser aus.

Geht es nach den Analysten der britischen HSBC, dann ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. In einer grossen Branchenstudie preisen sie die Aktie mit einem Kursziel von 390 Franken zum Kauf an und wähnen sie in der Favoritenrolle. Das wiederum liegt mehr als 50 Prozent über dem Schlussstand vom Freitag bei 255,50 Franken.

Wie die Experten schreiben, blickt Sika auf ein schwieriges 2022 zurück. Der Umsatz sei im Jahresvergleich um 2 Prozent rückläufig gewesen und das operative Gewinnwachstum (EBIT) habe sich auf bescheidene 6 Prozent verlangsamt. Diese Wachstumsverlangsamung hinterliess damals auch Spuren bei der Aktienkursentwicklung, zählte Sika mit einem Minus von etwas mehr als 40 Prozent doch zu den letztjährigen SMI-Verlierern.

Kursentwicklung der Sika-Aktie seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Die kommenden Jahre sollen nun in vielerlei Hinsicht wieder besser ausfallen, gehen die HSBC-Analysten beim operativen Gewinn (EBIT) bis Ende 2025 doch von einem jährlichen Wachstum von knapp 16 Prozent aus. Einen beachtlichen Wachstumsbeitrag versprechen sie sich von der Übernahme des einstigen Bauchemiegeschäfts der deutschen BASF.

Der 5,5 Milliarden Franken schwere Firmenkauf wurde bereits Ende 2021 bekanntgegeben, erfährt aufgrund wettbewerbsrechtlicher Hürden seither allerdings Verzögerungen. Nach dem Verkauf von Teilbereichen ist Sika einem Vollzug der Übernahme näher denn je.

Die Experten der britischen Grossbank rechnen schon im ersten Jahr nach Abschluss der Übernahme mit einer Gewinnverdichtung von 7 Prozent. 2025 soll die Gewinnverdichtung dann sogar bei 11 Prozent liegen. Sie sehen Sika ausserdem vom Trend in Richtung nachhaltiger, umweltschonender und energieeffizienter Produkte profitieren.

Höchstes Kursziel unter sämtlichen Banken

Mitte Februar überraschte Sika mit soliden Finanzzielen. Das Unternehmen will den Umsatz im laufenden Jahr selbst unter Ausklammerung der besagten Grossübernahme um 6 bis 8 Prozent zu konstanten Wechselkursen steigern. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Kommt hinzu, dass die Geschäftsleitung diese Vorgaben als eher konservativ beurteilen.

Ein so hohes Kursziel wie die HSBC hat übrigens keine andere Bank für die Aktie des Bauchemieherstellers ausstehend. In der Spitze lautete es einst sogar 600 Franken. Das nächsthöhere Kursziel liegt bei 345 Franken und kommt von der Deutschen Bank, wie Erhebungen von AWP zeigen.