Betroffen seien vermögende Einzelpersonen, viele mit Vermögenswerten von über 100 Millionen Dollar, wie darüber informierte Personen Bloomberg berichteten. HSBC kappt Kundenverbindungen, bei denen erhöhte Risiken vermutet werden.
Wie zu hören ist, wird manchen Kunden des Wealth Managements mitgeteilt, dass sie nicht länger Bankgeschäfte beim Institut tätigen können. Darunter seien über 1000 aus Saudi- Arabien, dem Libanon, Katar und Ägypten, hiess es. Einige Kunden seien bereits informiert worden.
«HSBC hat im Oktober vergangenen Jahres Pläne vorgestellt, die Gruppe umzustrukturieren, um die Strategieumsetzung zu beschleunigen», erklärte das Institut per E-Mail. «Im Zuge dessen entwickeln wir den strategischen Fokus unserer Schweizer Privatbank weiter.»
Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hatte festgestellt, dass die Privatbank der HSBC bei politisch exponierten Personen nicht ausreichend geprüft habe, ob ihre Konten mit besonderen Risiken behaftet seien. Die Rückzüge sollen Insidern zufolge innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein; ein spezielles Team koordiniert intern die Abwicklung.
«Wir schaffen eine einfachere, dynamischere Organisation, die sich darauf konzentriert, in den Bereichen führend zu werden, in denen wir einen klaren Wettbewerbsvorteil haben», so HSBC. Die Entscheidung bedeutet einen weiteren Rückschlag für HSBC in einer Region, die sich zu einem Zentrum des Wealth Managements entwickelt hat.
Während Konkurrenten ihr Geschäft für wohlhabende Kunden im Nahen Osten ausbauen, blieb HSBC hinter den Erwartungen zurück. Im vergangenen Jahr hatte die Finma der HSBC untersagt, neue Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen einzugehen. Zudem ordnete die Aufsichtsbehörde an, dass ein externer Prüfer die betroffenen Geschäftsbereiche durchleuchtet.
Als «hohes Risiko» gelten bei HSBC Kunden mit einem Vermögen von über 100 Millionen Schweizer Franken. Die Bewertung hängt unter anderem auch vom Wohnsitz und der Nationalität der jeweiligen Person ab.
(Bloomberg)