Der britische Hugo-Boss-Grossaktionär Frasers will, dass der schwäbische Modekonzern künftig keine Dividende mehr zahlt. Die Aktie sei unterbewertet, so dass sich Vorstand und Aufsichtsrat auf die Steigerung des Unternehmenswertes konzentrieren sollten, statt Dividenden auszuschütten, heisst es in einer Pflichtmitteilung des britischen Sportartikel-Händlers und seines Mehrheitseigentümers Mike Ashley von Donnerstagabend.
«Die einbehaltenen Mittel könnten (...) stattdessen für andere wertsteigernde Massnahmen innerhalb des Unternehmens verwendet werden, die das langfristige Wachstum und die finanzielle Flexibilität der Hugo Boss AG besser unterstützen würden.»
Auf der Hauptversammlung von Hugo Boss im Mai hatte Frasers offenbar noch für die Ausschüttung einer Dividende von 1,40 (2023: 1,35) Euro je Aktie gestimmt. Die Beschlussvorlage bekam damals eine Zustimmung von 99,9 Prozent. Künftig werde Frasers gegen eine Dividende stimmen, heisst es in der Stellungnahme. Hugo Boss solle zudem seine zurückgekauften Aktien einziehen, die rund zwei Prozent des Grudlapitals ausmachen.
Die Frasers Group hatte im Juni die Schwelle von 25 Prozent der Anteile an Hugo Boss überschritten und musste deshalb eine Stellungnahme zu ihren Absichten veröffentlichen. Die Beteiligung sei ein «strategisches Investment», heisst es dort.
Man wolle Aufsichtsratschef Stephan Sturm und Vorstandschef Daniel Grieder «bei der Verfolgung ihrer Wachstumsstrategie (...) unterstützen», um den Markenwert zu steigern. Mit Hilfe von Put-Optionen kann der britische Konzern seine Beteiligung nach eigenen Angaben bis auf 57 Prozent ausbauen, wenn ihm weitere Aktien angedient werden.
(Reuters)