Huthi-Rebellen haben im Roten Meer einen Frachter der Reederei Maersk beschossen. Erst wurden Raketen auf das Containerschiff abgefeuert, mehrere Stunden später beschossen Angreifer das Schiff von kleinen Booten aus. US-Hubschrauber wehrten die Attacke der Boote ab und versenkten fast alle. Daraufhin setzte die dänische Reederei eigenen Angaben zufolge für 48 Stunden alle Fahrten durch das Rote Meer aus.
Das Containerschiff Maersk Hanghzou habe am Sonntag einen Notruf abgesetzt, demzufolge das Schiff von kleineren Booten der Huthi-Rebellen angegriffen werde, teilte das Regionalkommando der US-Streitkräfte CENTCOM (Central Command) mit. Sie seien bis auf 20 Meter an den Frachter herangekommen, hätten ihn beschossen und versucht zu entern. Auch die zu Hilfe gekommenen US-Hubschrauber des US-Flugzeugträgers USS Eisenhower und des Zerstörers USS Gravely seien beschossen worden. Die Helikopter und ein Sicherheitsteam des Containerschiffs hätten den Angriff abgewehrt, drei Boote seien ohne Überlebende gesunken, eines sei geflüchtet.
Bereits am Samstagabend war das Schiff 55 Seemeilen südlich von Al Hodeidah im Jemen von einer Rakete getroffen worden. Nach Angaben des US-Militärs schoss ein US-Kriegsschiff zwei weitere Raketen ab, die aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen abgefeuert worden waren. Die Reederei Maersk teilte mit, dass die Crew des Frachters am Abend einen Blitz an Deck bemerkt habe. Die Besatzung sei in Sicherheit, das Schiff, das aus Singapur kam, sei voll manövrierfähig.
Der britische Aussenminister David Cameron sagte am Sonntag auf der Plattform X, er habe seinen iranischen Kollegen Hossein Amirabdollahian in einem Telefongespräch dazu aufgefordert, dass der Iran dabei helfen müsse, die Angriffe der Huthi im Roten Meer zu stoppen.
Im Jemen haben sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste attackiert. Viele Schiffe meiden daher das Rote Meer und den Suez-Kanal und fahren einen Umweg um Südafrika, was zu höheren Kosten und längeren Roten führt. Zwölf Prozent des Welthandels verlaufen durch den Suez-Kanal zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer.
(Reuters)