Die Kosten für Hypothekenkredite haben in Deutschland infolge der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt erreicht. 

Laut am Donnerstag veröffentlichten Daten der EZB lagen die Kreditkosten für den Kauf von Immobilien im September bei 3,03 Prozent. Dieser Satz gehört zu den höchsten in der Eurozone und hat sich im Vergleich zum Vorjahr, als Deutschland einer der günstigsten Orte in der Region war, mehr als verdoppelt.

Der dramatische Anstieg erfolgt vor dem Hintergrund mehrerer Zinsanhebungen durch die EZB, deren Leitzinsen nun den höchsten Stand seit 2009 erreicht haben, um die steigende Inflation einzudämmen. Die Zentralbank hat erklärt, dass sie bei ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung die Straffung wahrscheinlich fortsetzen wird.

Nachfrage beeinträchtigt

Die explodierenden Kreditkosten haben die Nachfrage nach Krediten für den Erwerb von Wohneigentum beeinträchtigt. Laut dem letzten Bank Lending Survey der EZB, der im vergangenen Monat veröffentlicht wurde, ist diese Kennzahl im dritten Quartal um 42 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste Rückgang seit 2012, abgesehen von einem noch stärkeren Rückgang vor zwei Jahren, als die Wirtschaft durch die Pandemie lahmgelegt wurde. 

Der Nachfragerückgang war in Deutschland "besonders ausgeprägt", so die EZB in ihrer Veröffentlichung im Oktober.

(Bloomberg)