Bis 2026 könnten mindestens 70 Prozent der Rohstoffe wie Lithium und Kathodenmaterialien in Europa lokal gewonnen werden, sagte CALB-Markektingchef Wu Tao der Nachrichtenagentur Reuters am Rande der Automesse IAA in München. «Wir halten es für notwendig, die Materialversorgung so weit wie möglich lokal zu organisieren», ergänzte er. Es sei nicht sinnvoll für ein auf erneuerbare Energie ausgerichtetes Unternehmen, Rohstoffe über weite Strecken mit dieselbetriebenen Schiffen heranzuschaffen. Bei einem kleinen Teil der Materialien bleibe der Hersteller aber auf Zulieferungen aus China angewiesen wegen unzureichender Kapazitäten und hoher Kosten in Europa.

CALB ist der drittgrösste chinesische Batteriehersteller nach CATL und BYD. Das Unternehmen hat in Portugal eine Gigafabrik aufgebaut. Dafür seien lokale Firmen technisch unterstützt worden und chinesische Zulieferer zur Ansiedlung in Europa ermutigt worden, erklärte Wu.

Konkurrent CATL betreibt ein Werk in Deutschland und bald auch in Ungarn. Die Europäische Union ist darauf bedacht, aus Gründen der Versorgungssicherheit die Wertschöpfungskette für Elektroautos in Europa aufzubauen. Grössere Unabhängigkeit von China oder anderen asiatischen Ländern geht damit nicht einher, denn das Gros der Investitionen in die Batteriezellproduktion stammt von den führenden Herstellern aus Asien.

(Reuters)