Das teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Samstag mit. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksverwaltung bestätigte die Reparaturarbeiten, die auf enger Zusammenarbeit von IAEA und dem russischen Nuklearkonzern Rosatom beruhten. Grossi zufolge wurde dafür ein örtlicher Waffenstillstand vereinbart.
Die von russischen Kräften besetzte Anlage nahe der ukrainischen Stadt Saporischschja ist das grösste Kernkraftwerk Europas. Aufgrund der Kampfhandlungen in dem von Russland begonnenen Krieg sind das Kraftwerk ausser Betrieb und die letzten Versorgungsleitungen seit rund vier Wochen unterbrochen. Seitdem ist das Kraftwerk auf Notstromaggregatoren angewiesen, um die Kühlung des nuklearen Brennstoffs aufrecht zu erhalten und damit einen schweren Unfall zu verhindern.
IAEA-Chef Grossi hatte die Lage Anfang Oktober als äusserst besorgniserregend bezeichnet. Kämpfe rund um die Anlage haben wiederholt zu Warnungen vor einer Nuklearkatastrophe geführt. Zu Zeiten der Sowjetunion hatte sich 1986 in dem ebenfalls in der Ukraine gelegenen Atomkraftwerk Tschernobyl die bisher folgenschwerste Katastrophe der zivilen Atomenergienutzung ereignet.
(Reuters)