Die Aktien des Biotechnologieunternehmens Idorsia verlieren am Donnerstag 10 Prozent auf 6,50 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) unverändert dasteht. Idorsia hat seit dem Zwischenhoch im Januar bei 21,78 Franken im Januar 67 Prozent verloren.

Kepler Cheuvreux nimmt die Abdeckung für Idorsia mit der Einstufung "Reduce" und einem Kursziel von 5 Franken auf.

Für das Jahr 2025 strebt Idorsia einen Umsatz von über 1 Milliarde Franken aus Quviviq, Pivlaz in Japan und Aprocitentan-Lizenzgebühren sowie eine nachhaltige Profitabilität an. Die Analystin Justine Telliez von Kepler Cheuvreux ist zuversichtlich, was das langfristige Potenzial dieser Medikamente angehe.

Gleichzeitig ist sie aber auch vorsichtig, da die begrenzten finanziellen Ressourcen von Idorsia den kommerziellen Hochlauf behindern könnten. Auch biete das Biotechunternehmen für die finanziellen Herausforderungen keine zufriedenstellenden Lösungen, so die Analystin.

Idorsia hat am Donnerstag den Vorhang zum bereits angekündigten Verkauf seines Asiengeschäftes gelüftet. Für 400 Millionen Franken geht das Asiengeschäft ex China an die japanische Sosei Gruppe.

Konkret wird Sosei die Tochtergesellschaften von Idorsia in Japan und Südkorea übernehmen. Zudem erhalten die Japaner die Lizenz für Pivlaz und das gesamte geistige Eigentum und Know-how für das Gebiet sowie eine ko-exklusive Lizenz für Daridorexant.

Zur Erinnerung: Das Mittel Pivlaz wird zur Behandlung von Hirnblutungen eingesetzt und ist bislang nur auf dem japanischen Markt zugelassen.

Darüber hinaus beinhaltet die Transaktion eine Option für Sosei - gegen Zahlung separater Optionsgebühren - zur Lizenzierung von Cenerimod und Lucerastat für die Entwicklung und Vermarktung in dem Gebiet.

Zudem hat Idorsia den Angaben zufolge Sosei ein Erstverhandlungs- und Vorkaufsrecht für bestimmte Pipeline-Assets für das Gebiet eingeräumt. Sie sei ein klares Bekenntnis zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Sosei.

Mehr finanzieller Spielraum

Derweil verschafft sich Idorsia mit der Transaktion zunächst einen gewissen finanziellen Spielraum. Schon seit Monaten schwebt eine mögliche Kapitalmassnahme wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen. Ende April hatte Idorsia angekündigt, auch eine Kapitalerhöhung in Betracht zu ziehen, sollten sich keine Alternativen ergeben.

Wenn das Unternehmen kommenden Dienstag seine Halbjahreszahlen präsentiert, wird sich zeigen, wie lang es mit den Mitteln aus der Transaktion operieren kann.

(cash/AWP)