Damit hat die Gesellschaft einen wichtigen Punktsieg gelandet. Unter dem Namen Tryvio sei das Mittel nun für die Behandlung von Bluthochdruck in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln genehmigt, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.

Ziel sei es, den Blutdruck bei erwachsenen Patienten zu senken, die mit anderen Arzneimitteln nicht ausreichend eingestellt sind. In Studien hatte sich der Wirkstoff als sicher und wirksam bei Patienten mit hartnäckigem Bluthochdruck erwiesen.

Tryvio ist den Angaben zufolge das erste orale Antihypertonikum, das seit fast 40 Jahren zugelassen wurde und über einen neuen therapeutischen Weg wirkt. Idorsia plant, das Mittel in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 Patienten in den USA zur Verfügung zu stellen.

Nach einem zweistelligen Plus im Eröffnungs-Handel notieren die Idorsia-Aktien in einem leicht negativen Gesamtmarkt noch rund 5 Prozent höher auf 2,354 Franken. Ihre bisherige Handelsspanne in diesem Jahr haben die Aktien bei 1,294 Franken im Tief bis 3,70 Franken im Hoch. Zum Vergleich: Im Januar 2023 hatten die Papiere zeitweise sogar mehr als 17 Franken gekostet.

Analysten werten die US-Zulassung in ihren ersten Kommentaren als positiv. Generell fragen sich die Experten, wie Idorsia angesichts seiner klammen Kasse nun mit dem Mittel verfahren wird.

Der Fokus dürfte darauf liegen, ob Idorsia das nun risikoärmere Produkt verkaufen kann und damit seine Finanzierungs-Probleme weiter angehen könne, heisst es etwa bei JPMorgan. Nach der erst gerade abgeschlossenen Vereinbarung mit Viatris sei Idorsia wohl bis Ende 2024 ausreichend finanziert, so der Analyst weiter.

Der Vontobel-Analyst zeigt sich etwas verwundert darüber, dass Idorsia laut Mitteilung eine Markteinführung für das zweite Halbjahr anpeilt. Gleichzeitig heisse es in dem Communiqué, dass die Ressourcen, die erforderlich seien, um die gesamte verschreibende Ärzteschaft zu erreichen, beträchtlich sein könnten.

Man werde daher die Strategie für die Markteinführung des Mittels in den kommenden Monaten sorgfältig ausarbeiten. Es werde daher spannend sein zu hören, warum die Markteinführung erst im zweiten Halbjahr beginne.

Idorsia hatte im September 2023 angekündigt, die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte für den Bluthochdruck-Senker im September vom Partner Janssen, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, für bis zu 306 Millionen Franken zurückzukaufen. Voraussetzung für die Zahlung ist, dass Aprocitentan durch die amerikanische FDA und die europäische EMA zugelassen wird. Die Höhe des Betrags hänge zudem von den Einnahmen ab, die Idorsia mit dem Medikament erzielen werde.

(AWP)