Im Winter hatte die Bundesregierung für das Entlastungspaket aufgrund des Ukraine-Kriegs 40,3 Milliarden Euro im Wirtschaftsstabilisierungsfonds vorgesehen. Die Preisbremse werde nach aktueller Schätzung aber nur 13,1 Milliarden Euro kosten und damit ein Drittel der ursprünglichen Summe, teilte das Münchner Forschungsinstitut am Mittwoch mit. "Ursache ist, dass die Gaspreise seitdem stark gefallen sind", sagte Ifo-Experte Max Lay. Von den 13,1 Milliarden Euro entfielen knapp 12,4 Milliarden auf die Haushalte sowie die kleinen und mittleren Unternehmen und knapp 700 Millionen auf die Industrie. Nicht entlastet würden Gaskraftwerke und grössere Wohneinheiten.

Bei der Gaspreisbremse gilt für ein bestimmtes Kontingent ein garantierter Preis. Der Staat kommt für den Unterschied zwischen dem vertraglich vereinbarten Marktpreis und dem garantierten Preis auf.

"Im Jahre 2024 rechnen wir mit null Ausgaben", erklärte Lay. "Denn bereits jetzt fallen viele neu abgeschlossene Gasverträge von Normalverbrauchern unter die Preisgrenze von zwölf Cent für die Kilowattstunde." Industriekunden müssten schon seit ein paar Monaten nicht mehr als die durch die Preisbremse festgelegten sieben Cent pro Kilowattstunde zahlen.

"Auch wenn sich die Energiemärkte beruhigt haben, ist die Schätzung der Kosten für den Staat weiterhin mit hoher Unsicherheit verbunden, da ihr eine Prognose der Marktpreise für die jeweiligen Verbrauchsgruppen zu Grunde liegt", betonte Lay. Die Prognose der Marktpreise für Erdgas stammt aus der Ifo-Konjunkturprognose Sommer 2023. 

(Reuters)