Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 87,5 Punkte, nach 86,9 Zählern im April, und damit das fünfte Mal in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit 87,4 Punkten gerechnet. Die Unternehmen zeigten sich zwar etwas skeptischer bei der aktuellen Lage, blickten aber etwas weniger pessimistisch auf ihr künftiges Geschäft. «Die zuletzt stark gestiegene Unsicherheit unter den Unternehmen hat etwas abgenommen», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. «Die deutsche Wirtschaft fasst langsam wieder Tritt.»

Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelsstreit und seine Zoll-Ankündigungen haben weltweit Sorgen vor negativen Auswirkungen auf den Welthandel geschürt. «Eigentlich hatten wir nicht mit so einer Erwartungsaufhellung gerechnet, denn nach wie vor gibt es erhebliche Risiken durch die US-Zollpolitik», sagt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. 

Er ergänzt: «Aber wer weiss, vielleicht hat ja der Start der neuen Bundesregierung die Erwartungen beflügelt. Etwas unterschätzt wird unseres Erachtens die Rolle der Geldpolitik.» Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen seit letztem Sommer deutlich gesenkt. Das dürfte sich mittlerweile positiv auf die Realwirtschaft ausgewirkt haben.

(Reuters)