Die Gesamtinvestitionen in Gewerbeimmobilien erreichten in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 nur noch 9,9 Milliarden Euro, wie es am Montag in einem Bericht der Immobiliensparte von BNP Paribas hiess. Das Volumen lag damit nur noch halb so hoch wie ein Jahr zuvor. Belastend wirkten dabei die steigenden Zinsen, die nachlassende Konjunktur und die Rekordinflation.

Das sich eintrübende Umfeld führe dazu, dass "viele grosse Transaktionen, die sich bereits in der Vermarktungsphase befanden, nicht zustande kamen", erklärte Marcus Zorn, Chef von BNP Paribas Real Estate Deutschland, in dem Bericht. Steigende Finanzierungskosten trieben einen Keil zwischen die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern.

Der Trend dürfte im ersten Halbjahr 2023 weitergehen, so Zorn. In der zweiten Jahreshälfte sei dann mit einem Umschwung zu rechnen.

Am deutschen Wohnimmobilien-Markt brach das Transaktionsvolumen im Gesamtjahr gegenüber 2021 sogar um 74 Prozent ein, wie BNP separat mitteilte.

Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank und anderer Notenbanken haben den seit mehr als ein Jahrzehnt laufenden Boom ausgebremst. Europas Immobilienunternehmen haben vor diesem Hintergrund Probleme, geplante Verkäufe zu tätigen, zumal zu den Werten, mit denen die Immobilien in ihren Büchern stehen.

(Bloomberg)