Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sorgt mit dem auf 0 Prozent belassenen Leitzins für weiterhin günstige Finanzierungsbedingungen am Immobilienmarkt. Das kommt bei kurzfristigen Finanzierungen zum Ausdruck, wie Experten des Beratungsunternehmens Wüest Partner am Montag in einer Analyse schrieben.

Mit dem SNB-Entscheid von vergangener Woche habe sich das Finanzierungsumfeld für Immobilien stabilisiert, hiess es weiter. Dabei profitieren insbesondere kurzfristige Finanzierungen von den tiefen Leitzinsen: Die Saron-Hypotheken hätten sich seit Jahresbeginn um rund 50 Basispunkte verbilligt.

Anders präsentiert sich die Lage am Hypothekenmarkt bei langen Laufzeiten. Die Konditionen für Festhypotheken reagierten bislang nur verhalten auf die geldpolitische Lockerung, so die Analyse. Eine spürbare Entspannung bei den langfristigen Finanzierungskosten sei derzeit nicht zu erwarten.

Immobilienanlagen voraussichtlich auch 2026 gefragt

Im aktuellen Tiefzinsumfeld dürften Immobilienanlagen angesichts fehlender Anlagealternativen gefragt bleiben, so die Experten weiter. Sie rechnen für 2026 nur mit einer moderaten Abschwächung der Preis- und Mietdynamik. Vor allem die Preise für Mehrfamilienhäuser hätten sehr hohe Niveaus erreicht. Zugleich wird für Geschäftsliegenschaften eine Stabilisierung der Preisentwicklung erwartet.

Impulse liefert das anhaltend tiefe Zinsniveau den Bauinvestitionen. Für 2026 sei mit einem nominalen Anstieg der Bauinvestitionen um 3,4 Prozent im Neubau und von 8,5 Prozent im Umbau zu rechnen. Treiber bei Umbauten seien Vorzieheffekte mit Blick auf die Abschaffung des Eigenmietwerts. Bis zu der 2028 oder 2029 erwarteten Umsetzung der Reform würden noch zahlreiche steuerlich absetzbare Sanierungen durchgeführt.

(AWP)