Zwischen den geschätzten 640 Milliarden Euro an Krediten, die in den Jahren 2019 bis 2022 vergeben wurden, und dem Betrag, der jetzt für ihre Refinanzierung zur Verfügung steht, klafft eine Lücke von bis zu 176 Milliarden Euro, wie eine Analyse des Immobilienmaklers zeigt. Das liegt daran, dass die Immobilienwerte geschrumpft sind und Kredite sowohl knapp als auch teurer geworden sind, so CBRE in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, der das Ausmass des potenziellen Defizits in den Jahren 2024 bis 2027 untersucht.
Banken haben die Kreditvergabe angesichts der sinkenden Werte und der steigenden Zahl notleidender Immobilienkredite zurückgefahren. Dies verschärft das ohnehin schwierige Umfeld für Kreditnehmer, deren relative Verschuldung mit dem Rückgang der Werte steigt. Während einige in der Lage waren, neues Eigenkapital einzubringen, um neue Kredite zu sichern, müssen andere verkaufen — wenn sie denn können.
“Die europäischen Immobilienmärkte haben in den letzten zwei Jahren eine schwierige Phase erlebt”, schreibt CBRE in dem Bericht. “Die Marktbedingungen waren besonders für fremdfinanzierte Investoren eine Herausforderung.”
Den Daten von CBRE zufolge entfällt fast die Hälfte des prognostizierten Fehlbetrags auf Darlehen für Bürogebäude. Das Loch bei Einzelhandelsimmobilien ist absolut zwar kleiner, mit
30 Prozent der ausstehenden Kredite aber relativ grösser.
Die prognostizierte Finanzierungslücke basiert auf den aktuellen Preisen und der Verfügbarkeit von Krediten, könnte sich aber im Laufe des Zeitraums verringern, wenn sich die Zinssätze stabilisieren und die Zentralbanken, wie derzeit erwartet, mit Zinssenkungen beginnen. Dies würde zu einer Erholung der Werte und verbesserten Finanzierungsbedingungen führen und die Lücke um etwa ein Drittel verringern, so die Analyse von CBRE.
(Bloomberg/cash)