Dass der Gewinn dennoch deutlich zurückgegangen ist, liegt nicht am operativen Geschäft. Vielmehr hatte die Immobiliengesellschaft im Vorjahr von einem eimaligen Steuereffekt profitiert. Für 2020 zeigt sich Warteck vorsichtig optimistisch, eine nachhaltig positive Entwicklung zu erreichen.

Der Gewinn ging um 22,3 Prozent auf 15,9 Millionen Franken zurück, wie Warteck am Mittwoch mitteilt. Zu dem Ergebnis trugen vor allem ein trotz der Corona-Krise auf Vorjahresniveau gehaltener Erfolg aus Vermietungen in Höhe von 15,2 Millionen Franken sowie das Ergebnis der Neubewertung der Liegenschaften in Höhe von 8,9 Millionen bei.

Die Corona-bedingten Mietausfälle konnten durch die gesenkte Leerstandsquote mehr als ausgeglichen werden. Die Leerstandsquote betrug im ersten Halbjahr 2020 3,4 Prozent nach 5,3 Prozent im Vorjahreszeitraum. Diese Reduktion konnte den Corona-Effekt bei den Mieten kompensieren, so dass die Ist-Mieterträge mit 17,6 Millionen auf Vorjahrs-Niveau zu liegen kamen.

Bedingt durch Mietzinserlasse sanken die Soll-Mieten um 2,2 Prozent auf 18,2 Millionen Franken. Als Sofortmassnahme zur Schonung der Liquidität wurden den vom Lockdown spürbar betroffenen Mietern die Mieten für den entsprechenden Zeitraum gestundet. Zwischenzeitlich konnte mit einem Grossteil dieser Mieter auf Basis der geplanten Bundeslösung sowie kantonaler Regelungen definitive Vereinbarungen über temporäre Mietzinserlasse getroffen werden.

Der Betriebsgewinn exklusive Neubewertungen sank um 1,7 Prozent auf 12,8 Millionen Franken, wie Warteck weiter mitteilte.

Projekte werden vorangetrieben

In den ersten sechs Monaten wurden keine Liegenschaften erworben. Neben dem normalen Unterhalt investierte die Gesellschaft im ersten Semester 2,5 Millionen für Instandsetzungen und Modernisierungen im Bestand sowie für Sanierungs-, Neubau- und Entwicklungsprojekte. Infolge dieser Investitionen sowie durch die Aufwertung aufgrund der Neubewertungen der Liegenschaften durch die unabhängigen Schätzungsexperten von PwC ist der Wert des Immobilienportfolios um 1,4 auf 819,6 Millionen gegenüber dem Stand von Ende 2019 gestiegen.

Mit Blick auf die derzeitigen Projekte, teilte Warteck mit, dass die Planung des neuen Wohn- und Geschäftshauses "Syd" am Irène Zurkinden-Platz in Basel weiter fortgeschritten ist. Mit der Baubewilligung wird im dritten Quartal des laufenden Jahres gerechnet. Nach der geplanten Fertigstellung Mitte 2022 wird nach Abzug des Baurechtszinses mit 1,9 Millionen Franken an jährlichen Mieteinnahmen gerechnet.

Derweil wurden die drei zusammenhängenden Quartierpläne für das Gebiet Hagnau in Muttenz zwar vom Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft im Februar 2020 genehmigt, zurzeit ist aber noch eine Beschwerde einer Privatperson gegen diesen Regierungsratsbeschluss hängig, so dass die Quartierpläne noch nicht in Rechtskraft erwachsen sind.

Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich die Gesellschaft zuversichtlich. Die finanzielle Situation sei sehr solide und die Kapitalbasis wurde durch die letztjährige Kapitalerhöhung noch gestärkt. Zudem sei das Immobilienportfolio gut diversifiziert und weise eine hohe Qualität auf, was sich in der Corona-Krise bestätigt hat. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung zeigen sich überzeugt, "dass die Voraussetzungen für eine nachhaltig positive Entwicklung von Warteck Invest gegeben sind."

(AWP)