Sie gaben um durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, geht aus Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis von Daten des Statistikamtes hervor. Das war bereits der sechste Rückgang in Folge und zugleich der stärkste seit August 2015.

Der lange Zeit boomende Immobilienmarkt schlittert seit Mitte 2020 von einer Krise in die nächste. Mit ausgelöst hat das die Regierung: Sie hat ihre Kampagne gegen Spekulanten verschärft - auch aus Furcht vor einer Preisblase und einer Überschuldung der Baufirmen. Zudem hat die Krise um den angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande viele potenzielle Hauskäufer verschreckt. Viele Chinesen, die sich für eine neue Wohnung hoch verschuldet haben, haben in diesem Jahr die Zahlung ihrer Kredite boykottiert - weil sich auf etlichen Baustellen nichts tut.

Um gegenzusteuern, wurden am Sonntag 16 neue Massnahmen vorgestellt - darunter die Verlängerung von Kreditrückzahlungen. Mit einer raschen Wende zum Besseren rechnen Experten dennoch nicht. "Der Immobilienmarkt wird auch im vierten Quartal in der Flaute verharren", sagte der Chefanalyst der Immobilienagentur Centaline, Zhang Dawei. "Angesichts der langwierigen Störungen durch die Null-Covid-Politik, der sinkenden und unausgewogenen demografischen Nachfrage und der seit langem vertretenen Haltung der politischen Entscheidungsträger, dass 'Wohnungen zum Leben da sind, nicht zur Spekulation', bleiben wir bei unserer Ansicht, dass die Erholung des Immobiliensektors holprig bleiben wird", schrieben die Analysten von Goldman Sachs.

China steht mit seinen Problem in Asien nicht alleine da. In Südkorea fielen die Immobilienpreise im Oktober so kräftig wie noch nie seit Beginn der Statistik vor 19 Jahren. Sie gaben um 1,20 Prozent zum Vormonat nach, da steigende Hypothekenzinsen die Nachfrage dämpfen. In der Hauptstadt Seoul sanken die Wohnungspreise mit 1,24 Prozent bereits den neunten Monat in Folge und zugleich so stark wie seit Dezember 2008 nicht mehr. 

(Reuters)