Der Aktienkurs von Va-Q-tec hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht, womit das Papier einer der zehn stärksten Performer im breit angelegten CDAX ist. Im November allein hat die Aktie 84 Prozent zugelegt. Die Entwicklung beschleunigte sich, nachdem die Würzburger Firma am 13. November bekanntgab, dass sie mit einem “globalen Top-Pharmahersteller” eine Eckpunktevereinbarung zur Bereitstellung von Thermocontainern für die Verteilung eines Corona-Impfstoffs getroffen habe und Verhandlungen mit weiteren Produzenten führe.

“Wir befinden uns in der Finalisierung unseres ersten Vertrags mit einem Covid-Impfstoffhersteller, und haben schon angefangen, die Produktion für den Kunden hochzufahren”, sagte Vorstandschef Joachim Kuhn in einem Telefoninterview.

Die Mitteilung löste Spekulationen aus, wer dieser Kunde sein könnte. Stifel-Analyst Florian Martin Pfeilschifter tippt auf Johnson & Johnson, die für Januar oder Februar Studienergebnisse zur Wirksamkeit ihres Covid-19-Impfstoffs erwarten. “Moderna könnte einer der nächsten Kunden sein, wenn man Äußerungen des Managements zu Timing und Kühlanforderungen betrachtet”, sagte Pfeilschifter telefonisch.

Kuhn zufolge dürfte Va-Q-tec dieses Jahr Thermo-Container für Miete und Verkauf “im unteren Tausenderbereich” herstellen, und diese Zahl dürfte 2021 “fünf- bis zehn mal höher” liegen. “Alle bereiten sich jetzt auf die temperaturgeführte Logistik vor, und das Bewusstsein wächst, dass unsere Technologie eine Schlüsseltechnologie ist”, erklärte der Manager.

Die Auswirkungen auf den Umsatz dürften erheblich sein. Metzler-Analyst Guido Hoymann erwartet für 2021 einen Umsatzanstieg auf 99 Millionen Euro, von geschätzten 72 Millionen Euro dieses Jahr. Der in Aussicht gestellte Auftrag würde 10 Prozent vom Umsatz 2020 entsprechen, und es bestehe die Chance auf weitere Impfstoffaufträge, schreibt er.

Hoymann und alle vier weiteren Analysten, die Va-Q-tec covern, empfehlen die Aktie zum Kauf. Wie Pfeilschifter hat er ein Kursziel von 45 Euro.

(Bloomberg)