Um die wirtschaflichen Belastungen des Coronavirus abzufedern, hat Hongkongs Finanzverwalter Paul Chan ein 120 Mrd. Hongkong-Dollar (14 Mrd. Euro) schweres Konjunkturpaket vorgestellt, das auch die Idee des so genannten Helikopter-Gelds aufgreift. Jeder erwachsene ständige Einwohner der chinesischen Sonderverwaltungszone soll 10.000 Hongkong- Dollar (1180 Euro) erhalten.

Hongkongs Wirtschaft droht in diesem Jahr auf eine weitere Schrumpfung zuzusteuern. Laut einer von Chan zitierten Prognose dürfte die Wirtschaftskraft bestenfalls 0,5% wachsen, könnte aber auch 1,5% zurückgehen; für 2019 bestätigte der Finanzverwalter einen BIP- Rückgang um 1,2%. “Angesicht des rauen Konjunkturumfelds werden wir einen haushaltspolitisch expansiven Standpunkt einnehmen und unsere fiskalischen Reserven optimal einsetzen, um unsere antizyklischen Gegenmaßnahmen umzusetzen”, sagte Chan.

Ziel sei, “die Unternehmen zu stützen, Arbeitsplätze zu sichern, die Konjunktur zu stimulieren und die Belastung der Menschen zu mindern, um Hongkong über die Schwierigkeiten hinwegzuhelfen”.  

Das Konzept des Helikopergelds geht auf den amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman zurück; er erwähnte 1969 in seinem Essay “The Optimum Quantity of Money” das Gedankenspiel, über einem Ort $1000 abzuwerfen und erörterte unter anderem die Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Anfang des neuen Jahrtausends griff der damalige US- Notenbankchef Ben Bernanke die Idee wieder auf und sah in ihr einen möglichen Ausweg aus der japanischen Deflationsspirale.

Zur Konjunkturstützung werden Hongkonger Unternehmen auch Niedrigzins-Kredite mit 100%-Staatsgarantie zur Verfügung gestellt; es gibt Steuererleichterungen für Firmen und Bürger sowie ein 700 Mio Hongkong-Dollar schweres Paket zur Förderung des Tourismus für die Zeit nach der Corona-Epidemie.

(Bloomberg)