Experten warnen vor weiter steigenden Preisen, die wegen Missernten und dem Ukraine-Krieg in den vergangenen Monaten bereits auf Höchststände geklettert sind. Nachfolgend eine Übersicht der wichtigsten Pflanzenöl-Sorten:
Palmöl: Der Marktführer
Palmöl ist das weltweit am meisten produzierte, verbrauchte und gehandelte Pflanzenfett. Sein Marktanteil liegt bei etwa 40 Prozent. Es wird in Schokoladen, Kosmetika und Putzmitteln verwendet. Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge werden im laufenden Jahr insgesamt 77 Millionen Tonnen produziert. Indonesien lieferte bislang 60 Prozent des weltweiten Bedarfs. Malaysia kommt als Nummer zwei auf einen Marktanteil von 25 Prozent. Die grössten Abnehmer sind Indien, China, Pakistan und Bangladesch.
Bei Unternehmen kauft "Milka"-Macher Mondelez nach eigenen Angaben 0,5 Prozent der weltweiten Palmöl-Produktion auf. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Coronavirus-Pandemie die Ernten beeinträchtigt, weil die Arbeitsmigration in den Plantagen Südostasiens eingeschränkt worden war.
Sojaöl: Die Nummer 2
Mit einer erwarteten Produktion von etwa 59 Millionen Tonnen 2022 ist Sojaöl das zweitwichtigste Pflanzenfett. Die grössten Produzenten sind China, die USA, Brasilien und Argentinien. Argentinien ist üblicherweise der weltweit grösste Exporteur. Wegen einer Missernte beschränkt das südamerikanische Land seine Ausfuhren derzeit aber. Wie bei Palmöl ist Indien auch der weltgrösste Sojaöl-Importeur.
Rapsöl: Rekordernte in Indien
Rapsöl wird hauptsächlich in Europa, Kanada und China hergestellt. Das USDA taxiert die Produktion 2022 auf 29 Millionen Tonnen. Die Trockenheit im vergangenen Jahr schmälern aktuell das Angebot von Rapsöl aus Kanada und Europa. Indien verzeichnete dagegen eine Rekordernte.
Sonnenblumenöl: Nachschub gestört
Russland und die Ukraine produzieren zusammen 55 Prozent des weltweiten Sonnenblumenöls. Beim Export liegt die Quote bei 76 Prozent. Die grössten Abnehmer sind traditionell Indien, Europa und China.
Durch den russischen Einmarsch in die Ukraine ist der Nachschub aus der Schwarzmeer-Region gestört. Laut USDA-Prognose sollen im laufenden Jahr weltweit 20 Millionen Tonnen produziert werden.
(Reuters)
