Der Spezialkunststoff-Hersteller hatte das Werk eigentlich per Mitte 2020 schliessen wollen. Nun wurde jedoch doch noch ein Käufer gefunden, wie Gurit am Mittwochabend mitteilte.

Zu den genauen Bedingungen des Verkaufs wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf habe jedoch keinen Einfluss auf die Erfolgsrechnung oder die Liquidität von Gurit. "Es ist positiv, dass wir eine Lösung für die Mitarbeitenden und die Kunden finden konnten", sagte CEO Rudolf Hadorn in der Meldung. Das Werk beschäftigt 144 Angestellte. Mit dem Schritt kann die Schliessung der Fabrik verhindert werden.

Gurit hatte Ende 2018 eine Restrukturierung des Bereichs Composite Components und eine Zusammenlegung der Werke in Ungarn angekündigt. Per Mitte Jahr sollte der Betrieb dann eingestellt werden. Dies, nachdem das Unternehmen zunächst vergeblich nach einem Käufer für die Sparte gesucht hatte.

Fokussierung auf Windkraft und Aerospace

Der Analyst der ZKB wertet es als "erfreulich", dass doch noch ein Käufer gefunden werden konnte und die Transaktion ergebnisneutral sei. Mit dem Verkauf fokussiere sich Gurit nun noch klarer auf die erfolgreichen Kernaktivitäten rund um den Windenergiemarkt (Composite Materialien, Kitting, Tooling) und die Aerospace-Industrie. Der Analyst geht davon aus, dass das Management bei der Zahlenvorlage Ende Februar für das laufende Jahr ein weiteres dynamisches Wachstum antizipieren wird bei gleichzeitiger Margenverbesserung.

Die Gurit-Aktien notieren am Mittwoch im frühen Handel 0,3 Prozent höher auf 1'590 Franken. Der Aktienkurs des Unternehmens hatte in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt und Ende Januar bei 1'616 Franken ein Allzeithoch erreicht.

(AWP)