Wie lange die zurzeit hohe Inflation in den USA und anderen Ländern anhalten wird, ist zu einer fast epischen Debatte geworden. Die Stagflation wiederum, also einer Kombination aus Teuerung und schwachem Wachstum, lässt viel Raum für die Frage offen, was genau gemeint ist. 

Die Kolumnistin Tracy Alloway bietet bei Bloomberg eine Lösung an, wie die grossen Preissteigerungs-Herausforderungen der Weltwirtschaft genannt werden könnte: "Whackflation". "To whack" lässt sich mit "jemanden oder etwas schlagen" übersetzen. Eine "Watschflation" gewissermassen. 

 

 

Als würde es rechts und links Ohrfeigen erhalten, schwankt das Preisgeschehen zwischen grossen Aufschwung und Flaute. Auf Preisspitzen folgen Preisabstürze.

Komplexe Systeme, die durch die Pandemie eine Watsche erhalten haben, versuchen, sich zu stabilisieren, schreibt Alloway. Kleine Veränderungen in der Konsumnachfrage an einem Ende der Lieferkette können zu grossen Schwankungen in der Produktion am anderen Ende führen.

Die Coronaviruspandemie löste einen starken und abrupten Rückgang der Nachfrage aus, der zu einem Herunterfahren der Produktion führte. Danach hat die anziehende Konjunktur zu mehr Nachfrage geführt, was bis heute nicht mit entsprechenden Lieferungen gedeckt werden kann. Die jetzt beobachteten starken Preisschwankungen sind ein Grund, weswegen sich die Fortdauer der Inflation so schwer voraussagen lässt. 

"Es gibt in der Physik viele Systeme, die sich nicht vernünftig verhalten", wird Matt King von der US-Bank Citigroup im Bloomberg-Beitrag zitiert. "Sobald man ihnen eine heftige Watsche versetzt, zeigen sie ein völlig anderes Verhalten. Und wenn sie das tun, kommen sie nicht unbedingt wieder zur Ruhe."

(cash/Bloomberg)