Die Inflation in der Euro-Zone erweist sich als überraschend hartnäckig. Im Februar kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in einer Schnellschätzung mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 8,2 Prozent gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 8,6 Prozent im Januar. Die Energiepreise befeuerten die Inflation weiter, auch wenn der Preisanstieg im Februar hier nicht mehr ganz so stark ausfiel wie zu Jahresbeginn.

Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 13,7 Prozent nach 18,9 Prozent im Januar. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak erhöhten sich um 15,0 Prozent nach 14,1 Prozent zu Jahresbeginn. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich im Februar um 6,8 Prozent. Im Januar hatte der Zuwachs bei 6,7 Prozent gelegen. Dienstleistungen verteuerten sich um 4,8 Prozent, nach plus 4,4 Prozent im Januar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine für die Konjunkturentwicklung optimale Inflationsrate von 2,0 Prozent an, verfehlt dieses Ziel aber seit geraumer Zeit. Die EZB hat vor diesem Hintergrund seit Juli 2022 in rascher Folge die Leitzinsen fünf Mal in Folge um insgesamt drei volle Prozentpunkte angehoben, um die anziehende Inflation in Schach zu halten. Der an den Finanzmärkten massgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, liegt aktuell bei 2,50 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat für die nächste Zinssitzung am 16. März bereits eine weitere Anhebung um 0,50 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Auch über den März hinaus könnten nach Einschätzung von Bundesbankchef Joachim Nagel weitere deutliche Zinsschritte erforderlich sein.

(Reuters)