Die Konsumentenpreise nahmen im Januar binnen Jahresfrist um 8,6 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Die erste Schätzung hatte sogar noch einen Tick niedriger bei 8,5 Prozent gelegen. Noch im Dezember hatte die Inflation 9,2 Prozent betragen, im November 10,1 Prozent. Auch wenn das für die Europäische Zentralbank (EZB) noch kein Grund zur Entwarnung ist, dürften die Daten die Währungshüter erfreuen. Sie hatten im Kampf gegen die Inflation im vergangenen Jahr die Zinswende eingeleitet und seitdem die Schlüsselsätze bereits fünf Mal angehoben.
Für die nächste Zinssitzung am 16. März hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde bereits einen weiteren Zinsschritt in Höhe von 0,50 Prozentpunkten in Aussicht gestellt. Denn das mittelfristige Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent liegt immer noch weit entfernt. Der an den Finanzmärkten massgebliche Einlagenzins, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt inzwischen bei 2,5 Prozent.
Die Energiepreise schoben die Teuerungsrate zwar auch im Januar kräftig an. Aber der Preisanstieg fiel nicht mehr ganz so kräftig aus wie noch zuletzt. Binnen Jahresfrist verteuerte sich Energie um 18,9 Prozent nach 25,5 Prozent im Dezember. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen um 14,1 Prozent zu, im Dezember waren es noch 13,8 Prozent gewesen. Die Preise für Industriegüter ohne Energie zogen im Januar um 6,7 Prozent an nach 6,4 Prozent im Dezember. Dienstleistungen kosteten im Januar wie zuvor im Dezember 4,4 Prozent mehr.
(Reuters)