Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im November erneut um durchschnittlich 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Eine frühere erste Schätzung hatte noch einen Anstieg auf 2,2 Prozent ergeben. Die EZB strebt für die 20-Länder-Gemeinschaft einen Wert von 2,0 Prozent an, den sie als optimal für die Wirtschaft im Währungsraum ansieht.
Ökonomen gehen übereinstimmend davon aus, dass die Währungshüter ihren Leitzins an diesem Donnerstag zum vierten Mal in Folge bei zwei Prozent belassen werden. Trotz des erwarteten Stillhaltens dürfte es jedoch hinter den Kulissen rege Diskussionen über den künftigen Inflationsausblick und die damit verbundenen Risiken geben. An den Finanzmärkten wird bereits über eine mögliche Zinserhöhung 2026 spekuliert, während einige Analysten dies für verfrüht halten.
Die Kerninflation, bei der die oft schwankenden Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak aussen vorbleiben, lag im November unverändert bei 2,4 Prozent. Die EZB verfolgt dieses Mass besonders genau, da es zugrundeliegende Inflationstrends gut abbildet. Die Energiepreise sanken im November um 0,5 Prozent und damit nicht mehr so schnell wie im Oktober, als der Rückgang noch bei 0,9 Prozent lag. Dienstleistungspreise zogen im November um 3,5 Prozent an, nach plus 3,4 Prozent im Oktober.
«Die Inflationsrate ist da, wo sie aus Preisstabilitätsaspekten sein soll», sagte der Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger. «Auch wenn es bei den Dienstleistungspreisen noch nicht passt, wird das preisstabile Umfeld länger anhalten.» Für die EZB gebe es damit bei den Zinsen vorerst nichts zu tun.
(Reuters)
