Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,3 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte und damit eine Schätzung bestätigte. Im September wurde mit 2,4 Prozent ein Jahreshöchststand erreicht. «Nach zwei Anstiegen in Folge ging die Inflationsrate im Oktober wieder leicht zurück», sagte die Präsidentin des Bundesamtes, Ruth Brand. «Inflationstreibend wirkten dabei die weiterhin überdurchschnittlich steigenden Preise für Dienstleistungen.»

Diese verteuerten sich um 3,5 Prozent, nach 3,4 Prozent im September. Teurer wurden hier vor allem die Personenbeförderung (+11,4 Prozent), Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,0 Prozent), stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,5 Prozent), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,3 Prozent) sowie Pauschalreisen (+5,1 Prozent).

Entlastet wurden die Verbraucher durch billigere Energie: Dafür mussten 0,9 Prozent weniger bezahlt werden als ein Jahr zuvor. Im September war das Minus mit 0,7 Prozent kleiner ausgefallen. Billiger wurden leichtes Heizöl (-6,0 Prozent), Strom (-1,4 Prozent) und Fernwärme (-1,0 Prozent). Teurer wurden Erdgas (+0,9 Prozent) sowie Brennholz, Holzpellets oder andere Brennstoffe (+2,5 Prozent) und Kraftstoffe (+0,4 Prozent).

Die Preise für Nahrungsmittel zogen um 1,3 Prozent an, nach 2,1 Prozent im September. Olivenöl verbilligte sich um 22,7 Prozent, Butter um 16,0 Prozent. Günstiger wurden Gemüse (-4,0 Prozent), darunter Kartoffeln (-12,6 Prozent). Einige andere Nahrungsmittel waren spürbar teurer als ein Jahr zuvor, darunter Schokolade (+21,8 Prozent). Auch für Fleisch und Fleischwaren (+4,3 Prozent) sowie Obst (+3,1 Prozent) fiel die Preiserhöhung deutlich aus.

Im Grosshandel stiegen die Verkaufspreise im Oktober um 1,1 Prozent zum Vorjahresmonat. Im September lag die Teuerungsrate noch bei 1,2 Prozent. Der Grosshandel ist das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Preisveränderungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise bei den Verbrauchern an.

(Reuters)