Allerdings könnten bei einer Abschwächung der Wirtschaft schon im Herbst neue Diskussionen über eine Senkung der Rate aufkommen, sagten fünf mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Konjunktur in der Eurozone erweise sich als widerstandsfähiger als erwartet, während die Inflation um den Zielwert der EZB von zwei Prozent schwanke. Zudem lägen die von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf die meisten Waren aus der EU mit 15 Prozent nahe an den EZB-Erwartungen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte im Juli erklärt, die Notenbank sei nach dem Ende eines einjährigen Zinssenkungszyklus «in einer guten Position».
Debatten über weitere Zinssenkungen könnten den Insidern zufolge insbesondere dann wieder aufgenommen werden, wenn die US-Zölle die Exporte der Eurozone an ihren wichtigsten Handelspartner belasten oder die Hoffnungen auf ein Ende des russischen Krieges in der Ukraine enttäuscht werden.
Die jüngsten Wirtschaftsprognosen der EZB, die für das kommende Jahr einen Rückgang der Inflation unter die Zwei-Prozent-Marke vorsehen, beinhalteten bereits eine weitere Zinssenkung. An den Geldmärkten wird eine weitere Zinssenkung der EZB erwartet, allerdings nicht vor Frühjahr 2026.
(Reuters)