Julius Bär habe rund 600 Millionen Euro an ausstehenden Krediten an den österreichischen Immobilienmagnaten, sagten die Personen und baten um Anonymität, um die vertraulichen Details besprechen zu können. Das berichtet Bloomberg am Dienstagnachmittag. 

Die Bank hat bis zum 19. November Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 82 Millionen Franken auf das Kreditportfolio gebucht, wie Julius Bär am Montag mitteilte. Ganze 70 Millionen davon seien allein im November entstanden. 

Welche Kredite für die Wertberichtigungen verantwortlich sind, wollte der Vermögensverwalter am Montag nicht verraten. Zu einzelnen Kundenbeziehungen würden keine Aussagen gemacht, sagte ein Sprecher. Analysten gehen jedoch davon aus, dass es sich um die Signa-Gruppe des Investors René Benko handelt.

Die Finma ist die jüngste europäische Aufsichtsbehörde, die bekanntermassen Banken überwacht, die in Benko und seiner Signa Holding engagieren. Zuvor forderte die Europäische Zentralbank mehrere Kreditgeber von Benkos Unternehmen auf, den Wert ihrer Kredite abzuschreiben oder weitere Rückstellungen für mögliche Verluste zu bilden.

Die Finma, Julius Bär und Signa lehnten eine Stellungnahme gegenüber Bloomberg ab. Benko antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Der überraschende Anstieg der Rückstellungen veranlasste Bär am Montag, die Anleger zu warnen, dass der Gewinn in diesem Jahr wahrscheinlich zurückgehen werde. Dies führte dazu, dass die Aktien des Vermögensverwalters am Montag 12 Prozent abstürzten.

Ein Bankenanalyst der Société Générale kritisiert die "mangelnde Transparenz" in Sachen Kreditverschlechterung bei Julius Bär. Dies könnte auf weitere negative Überraschungen hinweisen, insbesondere da es Spekulationen um das Kreditengagement der Bank bei der angeschlagenen Signa-Gruppe gibt, heisst es in einem Report zu Julius Bär.

(Bloomberg/cash)