Dieser Schritt habe in Washington die Besorgnis verstärkt, dass Teheran nach den israelischen Angriffen auf Ziele im Iran eine Blockade der Strasse von Hormus vorbereite. Die bisher nicht gemeldeten Vorbereitungen seien von US-Geheimdiensten entdeckt worden. Sie seien einige Zeit nach dem israelischen Raketenangriff auf den Iran in der Nacht zum 13. Juni erfolgt, sagten die zwei Insider, die anonym bleiben wollten. Letztlich seien die Minen nicht in der Meerenge eingesetzt worden.

Das Verladen, über das bislang nicht berichtet wurde, deutet darauf hin, dass Teheran es mit der Schliessung einer der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt ernst gemeint haben könnte. Ein solcher Schritt hätte den ohnehin eskalierenden Konflikt weiter verschärft und den Welthandel erheblich beeinträchtigt. Etwa ein Fünftel der weltweiten Öl- und Gaslieferungen passiert die Strasse von Hormus. Eine Blockade hätte wahrscheinlich zu einem Anstieg der weltweiten Energiepreise geführt.

Reuters konnte nicht feststellen, wann genau Teheran die Minen während des israelisch-iranischen Luftkriegs verladen haben soll. Es ist auch unklar, ob die Minen inzwischen wieder entladen wurden. Den Insidern zufolge schliesst die US-Regierung nicht aus, dass es sich bei dem Verladen der Minen um ein Täuschungsmanöver gehandelt haben könnte. Womöglich trafen die Iraner demnach die Vorbereitungen, um Washington zu überzeugen, dass sie es mit einer Schliessung der Meerenge ernst meinten, ohne dies tatsächlich zu beabsichtigen. Das iranische Militär könnte aber auch einfach die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben für den Fall, dass die iranische Führung den Befehl dazu geben würde.

Das Pentagon reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Auch die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen antwortete nicht auf Anfragen.

(Reuters)