Die US-Regierung erwägt Insidern zufolge eine Abschwächung ihrer Sanktionen gegen die Ölindustrie in Venezuela. Damit könnten wichtige Partner des staatlichen Energiekonzerns PDVSA – allen voran das US-Unternehmen Chevron – beschränkt in dem Opec-Staat arbeiten, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. Das US-Aussenministerium stelle Bedingungen für eine Änderung der Genehmigungen, sagten zwei der Insider. Damit solle verhindert werden, dass Geld in die Kassen von Präsident Nicolas Maduro fliesse.
Es war zunächst unklar, ob die Bedingungen auch für andere ausländische Firmen in Venezuela gelten würden, darunter die italienische Eni und die spanische Repsol. Diese hatten die USA gebeten, ihnen den Tausch von Treibstofflieferungen gegen venezolanisches Öl zu gestatten. Ein hochrangiger Vertreter des US-Aussenministeriums erklärte, er könne sich zwar nicht zu bestimmten Lizenzen für die Partner von PDVSA äussern. Die USA würden jedoch nicht zulassen, dass Maduros Regierung vom Ölverkauf profitiere.
Die neuen Genehmigungen wären eine Abkehr von der Strategie, die US-Präsident Donald Trump seit Anfang des Jahres gegenüber Venezuela verfolgt hatte. Er hatte im Februar die Annullierung mehrerer Energielizenzen in Venezuela angekündigt, darunter auch die von Chevron, und eine Frist bis Ende Mai gesetzt, um alle Geschäfte abzuwickeln. Die frühere US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte ausgewählten Unternehmen derartige Sonderlizenzen erteilt, mit denen sie trotz US-Sekundärsanktionen venezolanisches Öl importieren durften.
(Reuters)