Einsparungen und eine starke Nachfrage haben Intel ein Quartalsergebnis über den Markterwartungen beschert. Ausserdem lieferte der kriselnde Chiphersteller einen optimistischen Ausblick.

Das Unternehmen könne aktuell den wachsenden Bedarf an Computerchips nicht befriedigen, betonte Finanzchef David Zinsner. «Wir gehen davon aus, dass dieser Trend bis ins Jahr 2026 anhalten wird.» Intel-Aktien stiegen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um acht Prozent.

Die Betreiber von Rechenzentren hätten erkannt, dass sie für Künstliche Intelligenz (KI) auch hochmoderne klassische Serverchips benötigten, erläuterte Zinsner. Im Zusammenspiel mit den KI-Spezialprozessoren erhöhe dies die Leistung der Rechner.

Intel steigerte den Umsatz im dritten Quartal den Angaben zufolge um drei Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Die operative Marge lag mit 40 Prozent ebenfalls über den Markterwartungen. Dadurch verdiente der einst weltgrösste Chiphersteller unter dem Strich 0,23 Dollar je Aktie. Analysten hatten lediglich mit einem Überschuss von 0,01 Dollar je Aktie gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte Intel noch einen Verlust von 0,46 Dollar je Aktie verbucht.

Auf Basis dieser Quartalsergebnisse stellte der Konzern für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,8 und 13,8 Milliarden Dollar in Aussicht. Der Gewinn werde voraussichtlich 0,08 Dollar je Aktie erreichen. Diese Zahlen lägen ebenfalls über den Erwartungen, sagte Michael Schulman, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Running Point. Positiv seien auch die Fortschritte bei der Verbesserung der Ertragskraft.

Konzernchef Tan hat seit seiner Amtsübernahme im März Geschäftsbereiche verkauft und rund ein Fünftel der Stellen gestrichen. Sein Vorgänger Pat Gelsinger hatte mit milliardenschweren Investitionen in die Auftragsfertigung hohe Verluste aufgehäuft. Damit wollte er Intel zu einem ebenbürtigen Konkurrenten für den Weltmarktführer TSMC aufbauen, dem der US-Konzern technologisch aber hinterherhinkt.

Um dem trudelnden Konzern unter die Arme zu greifen, hat sich der weltgrösste Halbleiterhersteller Nvidia mit fünf Milliarden Dollar an Intel beteiligt. Der Technologie-Investor Softbank kaufte Anteile im Volumen von zwei Milliarden Dollar. Daneben übernahm die US-Regierung zehn Prozent der Intel-Aktien als Gegenleistung für Staatshilfen.

(Reuters)