Intershop ist der fünftgrösste kotierte Immobilienkonzern der Schweiz und das Geschäftsmodell ist im Vergleich zur Konkurrenz zyklischer sowie risikoreicher ausgerichtet. Damit eröffnet die Firma höhere Renditechancen, schreibt die Analystin Angela Truniger von der St. Galler Kantonalbank (SGKB) in einem Bericht vom Mittwoch. «Der Valor erfüllt die Anforderungen an eine Dividendenaktie und ist aktuell fair bewertet.» Die SGKB-Expertin stuft die Aktien neu mit «Attraktiv» ein - das entspricht einer Kaufempfehlung.
Für 2024 wurde eine unveränderte Dividende von 5,50 Franken ausbezahlt. Das entspricht einer Dividendenrendite von 4,0 Prozent. Damit gehöre Intershop zu den attraktivsten Titel im Schweizer Immobiliensektor, erläutert Truniger von der SGKB. Sie hebt zudem die Bilanz von Intershop hervor, welche im Vergleich als gut kapitalisiert angesehen wird. Die Eigenkapitalquote beträgt 57,5 Prozent, während die Belehnungsquote bei «sehr tiefen» 32,8 Prozent liegt. «Diese Struktur lässt eine aktionärsfreundliche und stabile Dividendenpolitik zu», so die Studienautorin weiter.
Bessere Zahlen als erwartet und erhöhter Ausblick
Insgesamt fiel das Ergebnis beim Immobilienkonzern für 2024 höher als erwartet aus, wie Intershop Ende Februar mitteilte. Das Betriebsergebnis (Ebit) zog auf 146,2 Millionen Franken nach 105,2 Millionen Franken im Vorjahr an. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 117,5 Millionen Franken nach 82,5 Millionen Franken in 2023.
Beim Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gab sich Intershop bei der Präsentation des Jahresergebnisses zuversichtlich und rechnet mit einer spürbaren Belebung des Transaktionsmarkts. Unter Ausklammerung neuer Transaktionen im Geschäftsjahr 2025 erwartet Intershop laut den Angaben einen Anstieg des Nettoliegenschaftsertrags von mindestens acht Prozent. Insgesamt geht die Gruppe von einem Jahresergebnis aus, das die Aufrechterhaltung der attraktiven Dividendenpolitik ermöglichen werde, hiess es weiter.
Chance auf Outperformance
Im Konkurrenzvergleich fährt Intershop eine weniger konservative Strategie. Die Kombination aus Büro- und Gewerbeimmobilien, aktiver Transaktionstätigkeit sowie zielgerichteten Entwicklungsprojekten führt zu stärkeren Schwankungen bei der Gewinnentwicklung. Im Vergleich zur Konkurrenz befinden sich die meisten Objekte zudem nicht an absoluten Toplagen.
Mit der Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank vom Donnerstag auf 0,00 Prozent dürfte die Chancen von Intershop steigen, den Performancerückstand gegenüber der Konkurrenz seit Jahresbeginn aufzuholen. Seit dem 1.1. hat Intershop um neun Prozent zugelegt, während Swiss Prime Site 20 Prozent oder PSP Swiss Property 15 Prozent avanciert haben. Die Valoren von Intershop notieren am Donnerstag bei 137 Franken.
Der grösste Intershop-Aktionär ist das Ehepaar Martin und Rosmarie Ebner, die über die Patinex Beteiligungsgesellschaft einen Anteil von 38,5 Prozent halten. Die Beteiligung wurde in den letzten drei Jahren um 4,5 Prozent (vorher 34 Prozent) aufgestockt. Patinex hält zudem ausgewiesene Beteiligungen an Holcim und der privaten Myriad Group in Dübendorf.