Die Investmentbank der Credit Suisse Group AG sowie ihre Handelsaktivitäten sind ein entscheidender Knackpunkt in den von der Regierung arrangierten Gesprächen zur Übernahme der schlingernden Bank durch den grösseren Lokalrivalen UBS. Das berichten Personen, die über die Situation unterrichtet sind.

Die UBS sei besorgt über das Bilanzrisiko der Investmentbank der CS, die in den letzten Jahren für Verluste und Skandale in Serie gesorgt hat, heisst es. Bedenken gibt es auch zum Bereich Leveraged Finance, der in den letzten Monaten im Fadenkreuz der Aufsicht stand. UBS lehnte eine Stellungnahme ab. 

UBS erwägt wie berichtet, die Credit Suisse ganz oder teilweise zu übernehmen. Regierung, Nationalbank und Aufsicht befürworten diesen Deal, um dem Niedergang der Credit Suisse ein Ende zu setzen, der in dieser Woche das globale Finanzsystem erschütterte.

Ohne die Investmentbank wäre auch das Volumen der Übernahme für die UBS leichter zu stemmen. Die Investmentbank stand zuletzt für fast ein Drittel der risikogewichteten Aktiven der Credit Suisse und band damit einen grossen Teil des Eigenkapitals.

Generell nehmen die Gespräche über einen potenziellen Deal an Fahrt auf, heisst es in informierten Kreisen. Die Schweizer Amtsträger drängen auf eine schnelle Einigung. Neben der Investmentbank ist ein weiterer strittiger Punkt noch die Höhe einer Staatsgarantie, die die UBS für die Übernahme der Credit Suisse fordert. Ziel bleibt eine Einigung und Bekanntgabe bis spätestens Sonntagabend.

In ihrer strategischen Neuausrichtung hatte die Credit Suisse ohnehin eine Ausgliederung der Investmentbank unter der Marke Credit Suisse First Boston geplant. Wie es mit diesem Plan in der neuen Situation weitergehen soll, ist völlig offen.

(Bloomberg)