"Sell in May and go away" - diese alte Börsenweisheit traf in diesem Jahr nicht zu auf Aktien. Aber umso mehr für Kryptowährungen. Bitcoin zum Beispiel verlor im fünften Monat des Jahres rund 35 Prozent seines Wertes. Das ist der deutlichste monatliche Rückgang seit September 2011.

Weniger schlimm erging es der zweitgrössten Kryptowährung: Ether gab im Mai bloss rund 11 Prozent nach. Was sich damit erklären lässt, dass Ether bis weit in den Monat noch stark angestiegen war – dann aber auch umso jäher abstürzte.

Der "sichere Hafen" Gold dagegen erlebte ein Comeback: Die Performance im Mai beträgt rund 7 Prozent. Das ist der beste Monatszuwachs seit Juli 2020. Der damalige Anstieg ebnete den Weg für das Rekordhoch von 2075 Dollar pro Feinunze im August.

Entwicklung des Goldpreises in den letzten zwölf Monaten (Quelle: cash.ch)

Wer einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Kryptowährungen und Gold in den letzten Wochen vermutet, sieht sich durch Experten von JPMorgan bestätigt. Sie schrieben jüngst in einer Analyse, dass vor allem institutionelle Investoren nach den deutlichen Verlusten bei Kryptowährungen wieder vermehrt Gold-Investments gesucht haben. 

Der Anlageklasse Gold half in den letzten Wochen sicher auch Schreckenswort Inflation. Diese war in den USA im April um überraschend hohe 4,2 Prozent angestiegen. Investoren setzen auf Gold als Sachwert, um sich gegen hohe Inflationsraten abzusichern. 

Die hohe Inflationsrate setzte den Dollar unter Druck, was den Goldpreis ebenfalls unterstütze. Weil Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, wird das Edelmetall dadurch billiger und kann so mehr Käufer anlocken. 

Der Trend zu mehr Gold und weniger Kryptowährungen kann sich in nächster Zeit durchaus fortsetzen, meinen die Experten von JPMorgan. Dies zeigt schon die Tatsache, dass einige Kryptowährungen nach ihren massiven Zugewinnen noch immer deutliches Korrekturpotenzial haben. Ether zum Beispiel hat auf Sicht der letzten zwölf Monate noch immer einen Zuwachs von 900 Prozent. Bei Bitcoin beträgt diese Performance 250 Prozent.

Beunruhigend für Bitcoin-Fans ist auch die Häufung von negativen Kommentaren und konkreten Massnahmen zu Kryptowährungen durch amtlichen Stellen. Am Freitag kritisierte Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda den spekulativen Charakter von Bitcoin. Zuvor gab es harte staatliche Einschnitte bezüglich Herstellung und Handel von Bitcoin in der Türkei und in China. Die USA wollen zudem die Richtlinien für Bitcoin-Transaktionen verschärfen.

(cash)

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