Aktien gehören zu den Top-Empfehlungen des Wall-Street-Giganten, darunter Wetten auf japanische Banken, deutsche Aktien und Schwellenländer, wie aus einer Notiz von Strategen wie Nikolaos Panigirtzoglou, Marko Kolanovic und John Normand hervorgeht. Das Institut ist weiterhin bei Anleihen untergewichtet, insbesondere bei Unternehmensanleihen von hoher Bonität. Außerdem rät die US-Bank dazu, auf einen Rückgang beim Goldpreis zu setzen.

“Wenn sich die konjunkturellen oder politischen Risiken im Laufe des Jahres 2020 verringern, kommen Anlagestrategen nicht umhin, höhere Aktiengewichtungen zu akzeptieren”, schrieben die Analysten. Dies sei insbesondere der Fall, da Barmittel und Anleihen “deutlich” weniger einbrächten als Aktien, schrieben sie.

Nach dem Erreichen der Talsohle bei den globalen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und angesichts der Stärke der US-Arbeitsmärkte sinke das US-Rezessionsrisiko, schrieb das Team. Damit nehme die Zuversicht zu, dass die drei Leitzinssenkungen der Federal Reserve für 2019 schlichtweg eine Anpassung innerhalb des Zyklus seien.

Die Strategen erhöhten die Allokation für Staatsanleihen von -6 Prozent gegenüber der Benchmark auf -3 Prozent und senkten die Quote für Unternehmensanleihen von -5 Prozent auf -8 Prozent. Die Treasuries-Renditen am vorderen Ende dürften im Laufe des ersten Quartals Unterstützung erhalten, da die Fed weiterhin in Warteposition bleiben werde, prognostiziert die Bank.

US-Präsidentschaftswahlen als grösstes Risiko

Im Dezember letzten Jahres empfahlen die Strategen eine positive Haltung zu Aktien gegenüber Anleihen angesichts von Spekulationen, dass die Gewinne weiterhin die Erwartungen übertreffen würden. Zwar haben haben die Anleihen in diesem Jahr kräftig zugelegt, jedoch weit weniger als der globale Aktienindex MSCI ACWI.

Die letztjährige Prognose, dass der Cboe Volatility Index sich im Median zwischen 15 und 16 bewegen würde, erwies sich als richtig, da das Median-Niveau seit Jahresbeginn bei knapp über 15 liegt. Die Strategen empfahlen jedoch auch, in Erwartung einer höheren Volatilität Absicherungsgeschäfte für alle Anlageklassen durchzuführen - stattdessen haben die Schwankungen nachgelassen, vor allem bei Währungen.

JPMorgan sieht 2020 das größte Risiko in den US-Präsidentschaftswahlen, insbesondere wenn eine progressive Kandidatin wie Elizabeth Warren die Nominierung der Demokratischen Partei gewinnt. Die Analysten empfehlen, eine Long-Position bei der Volatilität des Währungspaares US-Dollar/Schweizer Franken einzugehen, um sich gegen die Risiken in den Vorwahlen abzusichern, wenn die Demokraten ihren Kandidaten auswählen werden.

(Bloomberg)