Logitech wurden im Vorfeld des Investorentages in mancherlei Hinsicht positive Überraschungen zugetraut. Neben ermutigenden Zielvorgaben für das Geschäftsjahr 2018/19 sah man den Lausanner Peripheriegerätehersteller mit ambitionierten Mittelfristzielen sowie einem neuen Aktienrückkaufprogramm aufwarten (cash berichtete).

Umso mehr dürften die in einer Mitteilung an die Medien versendeten Vorabinformationen im einen oder anderen Fall für enttäuschte Gesichter sorgen.

Im Geschäftsjahr 2018/19 strebt Logitech ein im hohen einstelligen Prozentbereich liegendes Umsatzwachstum sowie einen operativen Gewinn (EBIT) von 310 bis 320 Millionen Dollar an. Das deckt sich in etwa mit den durchschnittlichen Analystenerwartungen. Diese liegen bei einem Umsatzwachstum von 9 Prozent und einem EBIT von 320 Millionen Dollar.

Weitere Angaben werden in der Medienmitteilung nicht gemacht.

Weil hinter den vorsichtigen Zielvorgaben System vermutet wird, schüttelt die Logitech-Aktie vorbörsliche Verluste ab. Zur Stunde gewinnt sie an der Schweizer Börse SIX noch 1,2 Prozent auf 37,27 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 37,76 Franken.

Werden die Ziele im Jahresverlauf erhöht?

In einem Kommentar der UBS werden die Zielvorgaben für das kommende Geschäftsjahr als eher konservativ bezeichnet. Der Autor sieht alleine schon die beiden Produktkategorien Gaming (20 Prozent des Jahresumsatzes) und Video Collaboration (10 Prozent des Jahresumsatzes) zwischen 5 und 7 Prozent zum organischen Wachstum beitragen.

Seines Erachtens hält sich das Unternehmen damit die Möglichkeit offen, die Zielvorgaben im weiteren Jahresverlauf heben zu können. Logitech werde alleine schon aufgrund wegfallender Einmalkosten im Zusammenhang mit Vertriebsproblemen und vorteilhafter Verschiebungen im Währungsgefüge einen EBIT von 310 bis 320 Millionen Dollar erzielen können, so schreibt der Autor weiter.

Er empfiehlt die Aktie deshalb wie bis anhin mit einem 12-Monats-Kursziel von 43 Franken zum Kauf.

Erwartungen wurden in den letzten Jahren regelmässig übertroffen

Mit den neuen Zielvorgaben seien die Erwartungen übertroffen worden, so heisst es bei der Zürcher Kantonalbank. Bei der Bank Vontobel wird hingegen darauf hingewiesen, dass Logitech die ursprünglichen Vorgaben in den letzten Jahren stets übertroffen habe. Und obwohl der Mittelwert der EBIT-Bandbreite unter den bankeigenen Schätzungen liegt, will der für die Zürcher Bank tätige Analyst unbeirrt daran festhalten. Das Anlageurteil lautet weiterhin "Buy", das Kursziel 48 Franken.

Etwas enttäuscht zeigt sich sein Berufskollege bei Baader-Helvea. Er lässt durchblicken, dass die Zielvorgaben auf Stufe EBIT auf den Mittelwert bezogen um 7 Prozent unter den bankeigenen Schätzungen liegen. Allerdings räumt auch er ein, dass Logitech die Erwartungen in den letzten Jahren regelmässig übertreffen und die Zielvorgaben im Jahresverlauf erhöhen konnte.

Bei Baader-Helvea wird die Logitech-Aktie mit "Hold" und einem Kursziel von 39 Franken eingestuft.