In der Vorwoche hatte der Pharmazulieferer PolyPeptide als erster Neuzugang an der Schweizer Börse SIX nach zehn Monaten das Eis gebrochen.

Montana Aerospace bietet seine Aktien Interessenten zu je 24,15 bis 25,65 Franken an. Das Angebotsvolumen aus bestehenden und neuen Titeln einschließlich Mehrzuteilungsoption beläuft sich auf bis zu 506 Millionen Franken (460 Millionen Euro), wie der Börsenaspirant mitteilte. Der Streubesitz soll bis zu rund 43,5 Prozent betragen. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 11. Mai, das Börsendebüt soll dann am darauffolgenden Tag über die Bühne gehen. An der Börse wäre das Unternehmen bis zu 1,2 Milliarden Franken wert.

Montana Aerospace hat nach eigenen Angaben von institutionellen Investoren bereits verbindlich Zusagen, Aktien im Wert von etwa 124 Millionen Franken zu zeichnen. Der vom österreichischen Unternehmer Michael Tojner kontrollierte Zulieferer mit Sitz in Reinach im Kanton Aargau will mit dem Erlös aus dem Initial Public Offering (IPO) Zukäufe in der vor einer Konsolidierung stehenden Branche finanzieren. Montana Aerospace beliefert die Flugzeughersteller Airbus und Boeing sowie viele andere mit Bauteilen aus Aluminium, Titan, Verbundwerkstoffen, Stahl und Kupfer, zählt aber auch Autobauer zu seinen Kunden. Die Firma mit rund 4800 Mitarbeitern erzielte 2020 einen Umsatz von 614 Millionen Euro, das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) belief sich auf 45 Millionen Euro.

Der Börsengang wird von Berenberg, der Zürcher Kantonalbank und der Commerzbank organisiert.

Softwarefirma Trifork vor Sprung an SIX und Börse Kopenhagen

Mit Trifork strebt ein weiteres Unternehmen an die SIX. Das Softwarehaus mit dänischen Wurzeln peilt eine Doppelnotiz in der Schweiz und an der Börse in Kopenhagen an. Neben bestehenden Aktien sollen auch neue Anteile in Höhe von fünf Prozent des bestehenden Kapitals ausgegeben werden, wie der Börsenkandidat mitteilte. Der Emissionserlös soll in den Geschäftsausbau fließen, etwa durch Akquisitionen. Trifork-Gründer Jørn Larsen will auch nach dem IPO der größte Aktionär bleiben. Aktuell besitzt er 24 Prozent.

Nach dem Handelsdebüt in Kopenhagen soll eine Notiz an der SIX beantragt werden. Trifork rechnet mit einem Börsenwert von umgerechnet etwa 400 Millionen Euro und hat nach eigenen Angaben Zusagen von Investoren, Aktien im Wert von etwa 80 Millionen Euro zu zeichnen. Der Börsengang liegt in den Händen von Carnegie Investment Bank, Credit Suisse und Danske Bank. Angaben zum Zeitrahmen machte die Firma nicht.

Im vergangenen Jahr erzielte Trifork mit Sitz in Schindellegi im Kanton Schwyz einen Umsatz von 115,4 Millionen Euro und einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 17,9 Millionen Euro. Im laufenden Jahr werden 140 bis 150 Millionen Euro Verkaufserlös und 23,7 bis 28,5 Millionen Euro bereinigtes Ebitda angepeilt. Trifork bietet mit mehr als 800 Beschäftigten Leistungen etwa in den Bereichen Cybersicherheit, Cloud Operations, Fintech oder digitale Gesundheit an.

(Reuters)