Aussenminister Gideon Saar erklärte am Mittwoch auf der Plattform X, die Entscheidung diene der Abwehr von Sicherheitsbedrohungen. Ausländische Regierungen ​würden nicht das Recht von ‌Juden einschränken, im Land Israel ‌zu leben. Jeder derartige Aufruf sei moralisch falsch und diskriminierend gegenüber Juden.

Zuvor hatte eine Gruppe von Staaten, darunter Deutschland, Grossbritannien und Kanada, die Genehmigung der neuen israelischen ⁠Siedlungen verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie Israel auf, die Entscheidung rückgängig zu machen. Diese verstosse gegen das ​Völkerrecht und riskiere, die Instabilität anzuheizen. Zu den ‌Unterzeichnern gehörten auch Belgien, Dänemark, ‍Frankreich, Italien, Irland, Island, Japan, Malta, die Niederlande, Norwegen und Spanien.

Die ​deutsche Beteiligung an der Erklärung steht im Kontrast zu Äusserungen von Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Antrittsbesuch in Israel ‌Anfang des Monats. Dort ⁠hatte er zwar zunächst betont, der Weg ‌zu einer palästinensischen Staatlichkeit müsse offenbleiben. Nachdem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Zweistaatenlösung ‍jedoch energisch ablehnte, war Merz bei dieser Forderung zurückgerudert. Mit Blick auf einen Palästinenserstaat sagte er, ​dies sei eine Hoffnung, die sich vielleicht ‍erfülle, vielleicht aber auch nicht.

(Reuters)