Bisher seien etwa 9000 Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen «eliminiert» worden, wie aus einer anlässlich des 100. Kriegstags am Sonntag veröffentlichten Datenauflistung der Armee hervorgeht.
An die Angehörigen der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gerichtet, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend: «Wir können das Ausmass Ihres Schmerzes nicht ermessen, aber wir wissen, dass die Rückkehr Ihrer Angehörigen, unserer Angehörigen, unser moralischer Kompass ist».
Huthi-Rebellen feuern erneut Rakete ab
Das US-Militär hat unterdessen im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der im Jemen basierten Huthi-Rebellen abgewehrt. Die mit Israel verfeindeten Huthi hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper am Sonntag gegen 16.45 Uhr Ortszeit in Richtung eines Zerstörers der US-Marine abgefeuert, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs in der Nacht zum Montag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Die Rakete sei in der Nähe der Küste des Jemens vor Hudaida von der US-Luftwaffe abgefangen worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es demnach nicht.
Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Grosse Reedereien meiden zunehmend die wichtige Handelsroute. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Grossbritannien zuletzt Stellungen der Rebellen im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.
Biden erinnert an Schicksal der Geiseln
US-Präsident Joe Biden erinnerte derweil an das Schicksal der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln. «Seit 100 Tagen leben sie in Angst um ihr Leben, ohne zu wissen, was der nächste Tag bringen wird», schrieb Biden in einer Mitteilung am Sonntag. Der Präsident erneuerte sein Versprechen, in engem Kontakt mit den Partnern in Katar, Ägypten und Israel zu bleiben, um alle Geiseln - darunter auch sechs US-Staatsangehörige - zu ihren Familien zurückzubringen. Am Sonntagabend endete im Zentrum der israelischen Küstenstadt Tel Aviv eine 24-stündige Kundgebung, bei der Angehörige der Geiseln entschiedenere Bemühungen für deren Freilassung forderten.
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels ein Massaker verübt. Dabei töteten sie 1200 Menschen und verschleppten mehr als 240 weitere in den Gazastreifen. Israel versucht seitdem mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive, die militärische Infrastruktur der Hamas im Gazastreifen zu zerschlagen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in dem Gebiet bereits fast 24'000 Menschen getötet. Bei dieser unabhängig nicht überprüfbaren Zahl wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden.
(AWP)