Am Dienstag notierte der Kurs bei 3,9544 zum Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent. Damit weitete er seine Verluste aus, nachdem er am Montag um mehr als 2,5 Prozent gefallen war und damit den stärksten Einbruch an einem Tag seit dreieinhalb Jahren verzeichnete. Grund für die Abwertung sind die Furcht vor einem weiter eskalierenden Konflikt nach dem blutigen Überfall durch die radikal-islamische Hamas, der auch der robusten israelischen Wirtschaft zusetzen könnte.
Wegen des Kriegszustands sind die Kosten für die Absicherung von Staatsanleihen Israels gegen Zahlungsausfälle so teuer wie seit 2016 nicht mehr. Nach Angaben des Datenanbieters S&P Global Market Intelligence notieren die fünfjährigen Credit Default Swaps (CDS) bei 93 Basispunkten und liegen damit ähnlich hoch wie am Montagabend. Am Freitag, vor dem Angriff der Hamas, hatten sie bei 60 Basispunkten geschlossen. «Es wäre für uns nicht ratsam, Anlegern zu raten, vor dem aktuellen Hintergrund Anleihen zu kaufen», schrieb Analyst Zafar Nazim von der US-Grossbank JPMorgan in einer Mitteilung an Kunden.
Die israelische Zentralbank hatte zu Wochenbeginn angekündigt, zur Stabilisierung des Schekel erstmals ihre Devisenvorräte anzuzapfen. Fremde Währungen im Wert von bis zu 30 Milliarden Dollar könnten dazu auf dem freien Markt verkauft werden. Israel hat Devisenreserven in Höhe von mehr als 200 Milliarden Dollar angehäuft. Ein Grossteil davon stammt aus den seit 2008 getätigten Käufen. Damit sollte verhindert werden, dass der Schekel zu sehr an Wert gewinnt und den Exporteuren schadet, deren Waren dadurch im Ausland teurer wurden. Starke ausländische Zuflüsse in den Technologiesektor des Landes hatten der Währung Auftrieb verliehen. Seit Jahresbeginn ist der Kurs aber um rund elf Prozent abgerutscht, vor allem wegen des heftig umstrittenen Plans der Regierung zur Justizreform.
(Reuters)