Das Bruttoinlandsprodukt legte im dritten Quartal (Juli bis September) auf das Jahr hochgerechnet um 2,8 Prozent zu, wie das Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Die Konsumausgaben legten dabei um 1,8 Prozent zu, die Exporte um 8,8 Prozent und die Investitionen um 1,2 Prozent. Allerdings hatten die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen einen kräftigeren Anstieg von 3,8 Prozent vorausgesagt. Im zweiten Quartal hatte es noch zu einem Plus von 3,3 Prozent gereicht.

Die Zentralbank geht davon aus, dass die israelische Wirtschaft im laufenden vierten Quartal aufgrund des Krieges schrumpfen wird. Die Analysten von S&P Global Ratings prognostizieren einen Rückgang von fünf Prozent in den letzten drei Monaten des Jahres. Die Hamas hatte das Land am 7. Oktober überfallen und mehr als 1000 Menschen getötet. Israel geht seither gegen den Gazastreifen vor und hat Hunderttausende Reservisten mobilisiert. Für das Gesamtjahr erwartet die Zentralbank ein Wachstum von 2,3 Prozent.

Trotz der erwarteten Flaute hat die Zentralbank signalisiert, ihre Zinsen zur Unterstützung der Konjunktur nicht zu senken. Ihre Begründung: Eine Senkung des Leitzinses von derzeit 4,75 Prozent würde die Landeswährung Schekel weiter schwächen, was wiederum die Inflation anheizen könnte. Israel importiert viele Waren, die durch einen schwächeren Schekel teurer würden.

Aktuell liegt die Inflationsrate bei 3,8 Prozent. Die Notenbank will sie auf 1 bis 3 Prozent drücken. Die nächste Zinsentscheidung steht am 27. November an.

(Reuters)