Der Grossaktionär Artisan Partners hat sich bei Lonza zuletzt von Aktien getrennt. Das geht am frühen Donnerstagmorgen aus einer Offenlegungsmeldung des Pharmazulieferers aus Basel an die Schweizer Börse SIX hervor. Neuerdings hält der für seine aktive Einflussnahme bei Unternehmen berüchtigte US-Finanzinvestor noch 2,97 (zuvor 3,02) Prozent der Stimmen.
Ob sich die Amerikaner ganz aus dem Aktionariat zurückziehen, wird die Öffentlichkeit wohl nie erfahren. Nachdem der Stimmenanteil unter den meldepflichtigen Schwellenwert von 3 Prozent gefallen ist, müssen sie sich nicht länger als Verkäufer zu erkennen geben.
Sollte Artisan Partners ganz aussteigen, wäre das eine kurze, aber äusserst lukrative Liaison zwischen dem US-Finanzinvestor und Lonza gewesen. Denn seit dem Einstieg im Oktober 2018 ist die Aktie des Pharmazulieferers um mehr als 70 Prozent gestiegen. Mit einem Plus von 61 Prozent alleine in diesem Jahr führt sie die Gewinnerliste beim Swiss Market Index (SMI) unangefochten an.
Artisan Partners zuvor schon bei ABB Verkäufer von Aktien
Für Beobachter geht von der Beteiligungsreduktion durchaus Signalwirkung aus. Noch reagieren die Anleger gelassen. Zur Stunde gewinnt die Lonza-Aktie 0,5 Prozent auf 571,20 Franken. Beobachter schliessen allerdings nicht aus, dass die Aktie ihren Höhepunkt bereits durchschritten hat.
Lonza ist übrigens nicht das einzige Unternehmen aus dem SMI, bei dem Artisan Partners Kasse macht. Erst im Mai wurde bekannt, dass sich die Amerikaner beim Industriekonzern ABB von Titeln trennten. Die beiden Finanzinvestoren Artisan Partners und Cevian Capital gelten als treibende Kraft hinter der Abspaltung des Stromübertragungsgeschäfts an Hitachi sowie hinter der Verpflichtung von Björn Rosengren als neuen Firmenchef.
Anders als bei Lonza fällt die Erfolgsbilanz bei ABB um einiges bescheidener aus. Zuletzt notierte die Aktie des Industriekonzerns in etwa auf dem Stand von Ende Dezember.