Jemand in der riesigen Welt der Finanzmärkte setzt darauf, dass US-Aktien in den kommenden Monaten in schwere Turbulenzen geraten werden, wie die Finanznachrichtenplattform Markets Insider berichtet. Dieser Jemand könnte ein Händler mit dem Spitznamen "50 Cent" sein, der sich in der Vergangenheit so positioniert hat, dass er mit der Marktvolatilität Unsummen verdiente.

Der Spekulant setzt konsequent auf Cboe Volatility Index-Optionen, die normalerweise etwa 50 Cent kosten. Der VIX – bekannt als Angstindex der Wall Street – misst die erwartete Volatilität des US-Aktienmarktes.

Die letzte Einkaufsrunde des mysteriösen Händlers oder der Händler erregt viel Aufmerksamkeit. Barchart, ein Anbieter von Kursnotierungen und anderen Marktdaten, wies darauf hin, dass jemand am späten Dienstag 100'000 Call-Optionen für jeweils 0,50 US-Dollar gekauft und dabei um 5 Millionen US-Dollar gesetzt hatte, dass der VIX bis im Mai auf einen Wert von 50 steigen wird. Derzeit notiert der VIX knapp über 20 Punkten. Erstaunlich war zudem, dass am Mittwoch weitere 50'000 Kontrakte für 0,51 Dollar gekauft wurden. Dies entspricht einem Wert von rund 2,6 Millionen Dollar.

Der von der CBOE publiziert Volatilitätsindex - kurz VIX.

Der von der CBOE publiziert Volatilitätsindex - kurz VIX.

Quelle: Bloomberg

"50 Cent" - nein, nicht der Rapper - sondern der Trader, der vor Jahren berühmt wurde, ist wahrscheinlich mit einer riesigen Volatilitätswette zurück", sagte Barchart zu seinen fast 65'000 Followern auf Twitter.

Der anonyme Händler hat bereits mit grossen Wetten Aufmerksamkeit erregt, darunter eine Wette von 200 Millionen US-Dollar während einer wilden Zeit an den Märkten im Februar 2018. Wer auch immer "50 Cent" sein mag, er rechnet mit einem Anstieg des VIX, da dieser derzeit auf einem 13-Monats-Tief liegt. Der VIX war in diesem Jahr bisher um etwa 7 Prozent gesunken, während der S&P 500 um mehr als 6 Prozent zugelegt hat.

Der anonyme Händler erwartet möglicherweise einen Anstieg bei den Zinsen, da die jüngsten Inflationswerte zeigen, dass die Verbraucher- und Grosshandelspreise im Jahresvergleich nur langsam gesunken sind, und sogar Anzeichen für weiter steigende Preise in den nächsten Monaten vorhanden sind.

Die Anleger haben jüngst die Erwartungen heruntergeschraubt, dass die Fed in diesem Jahr beginnen wird, die Zinssätze zu senken, nachdem die politischen Entscheidungsträger diese im letzten Jahr sehr schnell nach oben gedrückt haben. Die Erwartung rund um die Fed, dass die Zinsen noch stärker steigen werden, sorgte am Donnerstag für deutlich nachgebende Aktienkurs an der Wall Street. Loretta Mester, Präsidentin der Cleveland Fed, und James Bullard, Präsident der St. Louis Fed, sagten jeweils, sie hätten eine Erhöhung des Umfangs der Zinserhöhungen auf 50 Basispunkte an der Fed-Sitzung im Februar unterstützt und betont, dass weitere Zinserhöhungen erforderlich seien, um die Inflation weiter abzukühlen.

Wie Fidelity festhält, wird ein VIX-Wert über 30 als Signal für erhöhte Volatilität und eine hohe Unsicherheit in Bezug auf Risiken an den US-Aktienmärkten angesehen. Werte unter 20 sind dagegen in der Regel mit stabilen Marktphasen verbunden.

(cash)