Im ersten Halbjahr 2021 hat der Spinnmaschinenherstellers Rieter einen Bestellungseingang von rund 975 Millionen Franken realisiert. Dies teilten die Winterthurer am Montagabend mit.
Dabei war das Unternehmen noch Mitte Mai für das erste Semester von einem Auftragseingang in Höhe von rund 800 Millionen Franken ausgegangen. Ab einem Umsatz von 800 Millionen Franken schreibt Rieter gemäss früheren Angaben schwarze Zahlen.
Die Aktien des Spinnmaschinenherstellers Rieter steigen am Dienstag im frühen Handel an der SIX bis 9 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mai 2018. Damit steht der Titel doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn und belegt mit der Kursentwicklung den dritten Platz im aktuellen Jahresranking des Swiss Performance Index.
Damit drängt sich die Frage auf, ob der Industrielle und Milliardär Michael Pieper nicht zu früh bei Rieter ausgestiegen ist. Der CEO der Artemis Group hatte im März sein Aktienpaket von 11,5 Prozent an die belgische Picanol Group verkauft. Damals stand die Aktie rund 50 Prozent tiefer als heute.
Stadler-Rail-Patron Peter Spuhler dagegen stockte im Herbst 2019 seinen Anteil an Rieter von 19 auf 22 Prozent auf. Im September 2019 stand die Aktie ebenfalls einiges tiefer als heute, nämlich bei 135 Franken.
Analyst Edouard Riva von der ZKB ruft in Erinnerung, dass Rieter im vergangenen Jahr stark von den coronabedingten Auswirkungen betroffen war und entsprechend auch bei den Bestellungen einen Einbruch von 31 Prozent auf 640 Millionen Franken verbucht hatte. "Die Erholung fällt nun stärker aus, als wir erwartet hatten, was wir vor allem auf einen Nachholeffekt zurückführen", so seine Bewertung.
(AWP/cash)