So sagte Italiens Aussenminister Antonio Tajani am Montag bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den 27 EU-Ländern in Brüssel, der Vorschlag müsse zunächst eingehend und im Lichte bevorstehender Entwicklungen diskutiert werden. So warte er das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab, um zu sehen, ob es Fortschritte gebe. Kallas sagte indes nach dem Treffen, ihr Vorschlag habe «breite politische Unterstützung» und die Gespräche würden nun in die Details gehen.
Nach Angaben von Diplomaten wird der Vorschlag von den nord- und osteuropäischen Ländern stark unterstützt. Einige Staaten Südeuropas waren jedoch zurückhaltender, was die Spaltung zwischen den Ländern widerspiegelt, die geografisch näher an Russland liegen und mehr Hilfe für die Ukraine geleistet haben, und den weiter entfernten Ländern, die im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung weniger Hilfe geleistet haben.
Der italienische Aussenminister Tajani sagte, sein Land müsse auch Geld finden, um seine eigenen Verteidigungsausgaben zu erhöhen: «Es gibt eine Menge Ausgaben, die in Angriff genommen werden müssen.» Spaniens Aussenminister Jose Manuel Albares sagte, man werde sehen, wie die Debatte über den Kallas-Plan unter den Aussenministern verlaufe. «Aber zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Entscheidung darüber.» Spanien habe sich bereits verpflichtet, der Ukraine in diesem Jahr eine Milliarde Euro Militärhilfe zukommen zu lassen. Spanien habe nicht darauf warten müssen, «dass der Hohe EU-Vertreter einen Vorschlag macht», um zu zeigen, dass Kiew auf seine Unterstützung zählen könne, äusserte er Kritik an Kallas.
Litauen hatte bereits am Sonntag erklärt, den Vorschlag von Kallas zu unterstützen.
(Reuters)