Das italienische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen Juli und September um 0,5 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt Istat am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten mit einer Stagnation gerechnet.
Die nach Deutschland und Frankreich drittgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone war im Frühjahr um 1,1 Prozent gewachsen. Bisher rechnet die italienische Regierung für dieses Jahr mit 3,3 Prozent Wirtschaftswachstum, was sich 2023 auf 0,6 Prozent verlangsamen dürfte. Wegen des unerwarteten Wachstums im Sommer könnte die Prognose für 2022 übertroffen werden.
Die Postfaschistin und Vorsitzende der Partei Brüder Italiens, Meloni, ist Ende Oktober als erste Ministerpräsidentin in der Geschichte des Landes vereidigt worden. Zu ihrer rechtsgerichteten Koalition gehören die Lega von Matteo Salvini und die Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Meloni folgt damit nach dem Sieg ihrer Koalition bei der Wahl am 25. September auf den früheren Regierungschef Mario Draghi. Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Italien im Zentrum der EU positioniert und enge Beziehungen zu Deutschland und Frankreich gepflegt. Mit Spannung verfolgen das Ausland und die Finanzmärkte, welchen Kurs Meloni künftig fährt.
(Reuters)