Zudem könnten neue Turbulenzen an den Finanzmärkten den Prozess weiter in die Länge ziehen, sagte die stellvertretende IWF-Chefin Gita Gopinath am Montag. "Die Inflation braucht zu lange, um wieder auf das Zielniveau zu kommen", sagte sie auf der Jahrestagung der Europäischen Zentralbank in Sintra in Portugal.
"Während die Gesamtinflation deutlich zurückgegangen ist, ist die Inflation bei Dienstleistungen hoch geblieben", sagte sie. Der Zeitpunkt, bis das Inflationsziel erreicht werde, könnte sich verschieben. Eine solche Verzögerung wäre kostspielig, denn die Zentralbanken müssten ihre straffe Geldpolitik fortsetzen, obwohl sich dies negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirke.
Die Zentralbanken haben in den letzten anderthalb Jahren die Zinssätze in rasantem Tempo erhöht, um einen historischen Preisanstieg abzuwehren. Allerdings haben sie ihr Ziel immer noch nicht erreicht. Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflation von rund zwei Prozent an.
(Reuters)
2 Kommentare
Seit zehn Jahren ist der Anstieg der Inflation unausweichlich, da sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf die Währungsstabilität als Priorität Nummer eins konzentriert hat, anstatt auf die Preisstabilität. Jetzt versucht die SNB, das selbst verursachte Problem durch eine Fokussierung auf die Preisstabilität zu lösen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, wäre die Verringerung der Geldmenge, anstatt nur den Leitzins zu erhöhen. Jedoch würden gewisse Akteure, insbesondere Banken mit ihrem künstlich geschaffenen Buchgeld, dadurch in Schwierigkeiten geraten und wären vermutlich wenig erfreut darüber.
Ende der Niedriginflation
"Damit würde eine Phase von rund drei Jahrzehnten mit sehr niedrigen Inflationsraten zu Ende gehen. Die beiden wesentlichen Faktoren
hierfür waren laut Leaviss die Globalisierung und technologische Fortschritte, die viele Produkte und Dienstleistungen verbilligten. „Die
Notenbanken sammelten den Ruhm für die niedrige Inflation ein“, sagt Leaviss. Und das fällt ihnen nun vor die Füße, denn die hohen Inflationsraten würden ihnen ebenfalls vorgehalten, ganz so wie sie sich die niedrigen zu eigen gemacht hätten. Es wäre zwar naiv, nicht auch einen Beitrag der lockeren Geldpolitik an den Preissteigerungen zu sehen, argumentiert er und schiebt ein dickes Aber hinterher. „Die Geldpolitik hat nichts mit dem Krieg gegen die Ukraine oder schlechten Ernten zu tun.“"
"Die Inflation wird höher bleiben“
Die Bank of England hat im Kampf gegen die Innfation die Zinsen erneut angehoben. Tun die Notenbanken zu viel des Guten?
von Stefan Schaaf
23.06.2023, 08:59 • 3 Min.
Weil die Notenbanken sich die niedrigen Inflationsraten der Vergangenheit ans Revers heften, stecken sie jetzt in der Klemme.
Aber sollten sie wegen teurer Gurken wirklich eine Rezession auslösen? Jim Leaviss von der Fondsgesellschaft M&G meldet Zweifel an