Masato Kanda, der im Finanzministerium für den Devisenmarkt zuständig ist, bestätigte den Eingriff am Donnerstag gegenüber Journalisten. Man sei sehr besorgt und werde die Entwicklung weiter beobachten. Der Yen reagierte auf die Nachricht mit deutlichen Kursgewinnen gegenüber dem US-Dollar und dem Euro.

Der Yen wird seit langem durch die Geldpolitik der japanischen Zentralbank belastet, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken nicht gegen die Inflation stemmt. Am Donnerstag wurde diese Politik nach der Zinssitzung der Zentralbank bestätigt. Die Inflation liegt in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt zwar deutlich niedriger als in vielen anderen Ländern, für japanische Verhältnisse ist sie aber relativ hoch. Sie liegt aktuell bei etwa drei Prozent. Als Folge der lockeren Geldpolitik war der Yen zum US-Dollar zuletzt auf den tiefsten Stand seit fast einem Vierteljahrhundert gefallen. Auch gegenüber anderen Währungen wie dem Euro tendiert die japanische Währung seit längerer Zeit schwach.

Die Intervention war an den Märkten schon seit längerem erwartet worden. Zum einen hatten mehrere ranghohe Regierungsmitglieder den Eingriff in den vergangenen Wochen angedeutet. Zum anderen näherte sich der Wechselkurs mit rund 145 Yen je Dollar dem Niveau, an dem Japan letztmalig direkt den Yen gestützt hatte. Dies war zu Zeiten der schweren Asienkrise 1998 gewesen, die den Yen ebenfalls erheblich unter Druck setzte. Nach diesem Eingriff hatte Japan zwar einige Male am Markt interveniert - allerdings nicht, um den Yen zu stützen, sondern um ihn nicht zu stark werden zu lassen.

Grundsätzlich gilt ein schwacher Yen als eher vorteilhaft für die sehr exportorientierte Wirtschaft Japans. Jedoch ist das Land auch auf einen hohen Import von Rohstoffen und Energieträgern angewiesen, da beides in Japan eher knapp ist. Weil die internationalen Rohstoff- und Energiepreise aber stark gestiegen sind, verteuert ein schwacher Yen derartige Einfuhren nur noch weiter. Die japanische Wirtschaft wird hierdurch erheblich belastet. Die Handelsbilanz des Landes, die aufgrund des starken Exports häufig Überschüsse aufweist, ist deswegen tief in die Defizitzone gerutscht.

(AWP)